Vorstand redet Tacheles: Zu wenige Resonanz aus dem Verein
Erwin Fehrenbacher, Walter Naumann und Rolf Diekmann wurden am Freitag in der Hauptversammlung der Naturfreunde zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ihre Nachfolger im Vorstand zeigten sich allerdings ziemlich frustriert ob der geringen Resonanz auf ihre Arbeit.
Bei der Hauptversammlung der Hausacher Naturfreunde am Freitag im Gasthaus Ratskeller wurde Tacheles geredet. »Wir sind noch nicht total demotiviert, aber auf dem Weg dorthin«, hatte Vorsitzende Jasmin Schneider schon im vergangenen Jahr gewarnt. Nun zeigte sich das Team um die Vereinschefin mit Vize Nicole Haftner, Kassierer Kai Leute und Schriftführerin Silvia Nickstadt frustrierter denn je.
»Es ist traurig, wie wenig Resonanz es gibt und dass unsere Aktionen nicht angenommen werden«, bedauerte Nicole Haftner beim Rückblick auf das Vereinsjahr. Neben den regulären Öffnungen des Naturfreundehauses Lassgrund gab es zahlreiche Angebote wie das Spargelfest, die Mittsommernachtsfeier oder das Osterhasenjagen. Der 20. Geburtstag des Naturfreundehauses wurde gebührend gefeiert, wenn auch mit wenig Teilnehmern. »Von 80 verschickten Einladungen waren 15 Personen da, darunter auch Partner, die nicht einmal Mitglied im Verein sind«, berichtete Jasmin Schneider: »Es interessiert nicht einmal die eigenen Leute«.
Hütte im Vordergrund
Aber es gab auch tolle Veranstaltungen, bei denen die Hütte rappelvoll war, so bei der Hüttengaudi mit den »Lumpeliedlesängern« oder als es Schlachtplatte gab. Überhaupt liegt das Hauptaugenmerk auf dem Naturfreundehaus. »Deshalb ist die Stimmung im Team so schlecht, weil wir nicht das Gefühl haben, dass wir als Naturfreunde etwas bewegen können, wenn wir immer nur Hüttendienste machen«, brachte es die Vorsitzende auf den Punkt. Immerhin standen neben den 20 Hüttendiensten weitere 14 Feiern im Lassgrund an.
Schneider erklärte es am Beispiel der zehn Hausacher Kinder beim Hüttenlager im Sommer. »Es fehlt an der Zeit, uns um diese Kinder und um weiteren Nachwuchs zu kümmern, um sie an die Naturfreunde heranzuführen«. Es sei nicht die Aufgabe des Vereins, nur die Hütte zu bewirten. »Wir wollen, dass die Naturfreunde lebendig sind«, betonte sie.
In Umbauarbeiten investierte der Verein rund 4000 Euro und viel ehrenamtliche Arbeit ins Haus Lassgrund. Einnahmen und Ausgaben halten sich deshalb fast die Waage, berichtete Kassierer Kai Leute.
»Auflösung vermeiden«
»Schmeißt die Flinte nicht zu schnell ins Korn«
Bürgermeisterstellvertreter Udo Prange dankte für die geleistete Arbeit. »Ihr habt nichts falsch gemacht und viel geboten. Schmeißt die Flinte nicht zu schnell ins Korn«, riet er zu einem zielgerichteten Konzept. Das hörten allerdings gerade mal zwölf Personen, die zur Hauptversammlung gekommen waren, darunter auch Gäste, die dem Verein gar nicht angehören. Und das, obwohl in der Einladung ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, wie es in Zukunft mit den Naturfreunden weitergeht.
Ein Jahr bleibt nun, bis Neuwahlen anstehen. Bis dahin muss ein Konzept her, um eine Auflösung zu vermeiden. »Das will niemand«, unterstrich Jasmin Schneider. So, wie es derzeit läuft, will das Vorstandsteam aber unter keinen Umständen weitermachen. »Zumindest nicht in dieser Konstellation«, sagte die Vorsitzende.