Wechsel beim Krankenhausbesuchsdienst in Wolfach
Im Rahmen eines Gottesdienstes verabschiedete Pfarrer Stefan Voß gestern Inge Joos und Gisela Dries nach 16 Jahren aus dem Krankenhausbesuchsdienst. Gleichzeitig segnete er ihre beiden Nachfolgerinnen, die Wolfacherin Anni Kress und Christa Martin aus Hausach.
Vor 16 Jahren hatte sich Inge Joos bereit erklärt, mit fünf weiteren Begleiterinnen von evangelischer Seite in den Krankenbesuchsdienst im Wolfacher Krankenhaus einzusteigen. Der Hintergrund: Der neue Pfarrer Oliver Elsässer, der mit Kirnbach und Wolfach zwei Gemeinden übernahm, sollte ein wenig entlastet werden. Zunächst führte sie den Besuchsdienst bei den Kranken ein paar Mal alleine durch, dann wurde der ökumenische Arbeitskreis gegründet, und sie bekam fünf »Kolleginnen«, eine davon war Gisela Dries.
»Ich habe mit Anni Kress und Christa Martin zwei Nachfolgerinnen gewonnen, damit ich mit gutem Gewissen aufhören kann«, sagt Inge Joos. Es sind Altersgründe, die sie und Gisela Dries zur Aufgabe ihres Amts bewegt hätten. »Es ist ganz schön anstrengend, auch körperlich«, beschreiben die beiden die Besuche, die zweimal im Jahr an jeweils drei Freitagen stattfinden. Ebenfalls zweimal im Jahr gibt es eine Zusammenkunft mit dem katholischen Besuchsdienst unter der Leitung von Diakon Willi Bröhl.
Sehr dankbar
Aber sie sind nicht nur anstrengend, die Besuche im Klinikum – die Kranken geben auch viel zurück. Viele bekämen überhaupt keinen Besuch und seien sehr dankbar und oft ausgesprochen mitteilsam, verrät Joos. Sie erzählen mitunter Dinge, die sie einem ansonsten nicht so ohne Weiteres anvertrauen würden. »Da braucht man gar nicht viel zu sagen. Sie sind dankbar und froh und erzählen von sich aus«, sagt Dries. Denn sich aufdrängen, das würde man auf keinen Fall.
Inge Joos hatte ihre beiden Nachfolgerinnen Anni Kress und Christa Martin gefragt, ob sie sich eine Mitarbeit beim Besuchsdienst vorstellen könnten – und beide haben spontan zugesagt. »Du kannst so gut auf Leute zugehen« wurde Martin bestärkt. Zweimal sei sie mitgegangen, bis sie es sich allein zutraute. Es sind vor allem die oft »schönen Gespräche«, die sie motivieren.
Lediglich vor Gesprächen mit deprimierten Kranken, denen es schlecht gehe, habe sie ein wenig Sorge. Ähnlich gehe es auch Anni Kress, die ein wenig Angst vor schwierigen Begegnungen einräumt. »Aber es ergeben sich sicher auch viele schöne Gespräche, die beiden Seiten etwas bringen«, erwartet sie. Im Übrigen wolle sie mit diesen Besuchen in die Fußstapfen ihres verstorbenen Mannes Klaus treten, der jahrelang die Kranken im Klinikum besucht habe.