Wechsel im Vorstand der Raiffeisen Warengenossenschaft Hofstetten
Die eigenständige Hofstetter Raiffeisen Warengenossenschaft, die verwaltungstechnisch zum Badischen Genossenschaftsverband mit Sitz in Karlsruhe gehört, hat eine lange Tradition. Um diese erfolgreich weiterzuführen, bedurfte es am Donnerstag im Gasthaus „Drei Schneeballen“ einer personellen Weichenstellung, denn der Vorsitzende Josef Neumaier (Mittelberg) wollte sein Amt nach 33 Jahren in jüngere Hände geben. Mit ihm verabschiedete sich auch Aufsichtsrat Erich Neumaier, der ebenfalls 33 Jahre im Amt war.
Bei den Neuwahlen erhielt der bisherige Stellvertreter Heinrich Neumaier (Schmalzenhof) das Vertrauen für den ersten Vorsitz und Stefan Schwendemann (bisher Aufsichtsrat) wurde zum Stellvertreter gewählt. Für den Aufsichtsrat wurden Bernhard Krämer, Markus Neumaier und Winfried Neumaier vorgeschlagen und von der Versammlung bestätigt.
Reine Immobilienverwaltung
Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Kaspar erinnerte an die Geschichte der Genossenschaft. „Ich weiß noch, wie mein Vater mit der Milchkanne zum Lagerhaus fuhr. Nach dem Sammeln der Milch wurde diese nach Haslach gefahren. Später kam dann der Futtermittelhandel hinzu und heute ist es eine reine Immobilienverwaltung.“ Kaspar lobte den Vorstand, der weitsichtig Gebäude und Grundstück nicht verkauft und alles in eigener Hand behalten habe.
Später nutzte Hansjörg Ruf das Gebäude als kleinen Edeka-Markt, den Meinrad Volk bis zum zweiten Hochwasser 2008 weiterführte. Heute ist das Hauptgebäude an Meinrad Mickenautsch mit seinem Ingenieurbüro Ingplan Immotec und an Erwin Schneider (Heizungstechnik) vermietet, eine Garage wurde zudem an die Alt Steig-Hexen verpachtet.
Pläne einer Vergrößerung
Josef Neumaier berichtete, dass es Pläne hinsichtlich einer Vergrößerung verbunden mit einem Umbau gegeben hatte. „Obwohl wir von drei Straßen umgeben sind, gab es einen Plan. Im Erdgeschoss sollten gewerbliche Flächen und im Obergeschoss Wohnungen entstehen. Das Projekt war mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt worden, was aber letztendlich fast nicht zu finanzieren war“, erläuterte Josef Neumaier, der an eine Finanzierung auch über die Mitglieder gedacht hatte. Der Vorsitzende äußerte den Wunsch, alle Geschäftsanteile auf den Maximalbetrag von 300 Euro aufzustocken. Rechnerin Veronika Neumaier berichtete über die Jahre 2019 bis 2021. An Einnahmen wurden rund 31.800 Euro verbucht.
Die Ausgaben als Steuerschuld betrugen 6514 Euro und als Buchungsgebühren mussten 5326 Euro an den Hauptverband abgeführt werden. Verbandsbeiträge wurden in Höhe von 3188 Euro fällig. Durch eine vereinfachte Prüfung, die dann über zwei Jahre jährlich nur noch 400 Euro beträgt, könne Geld eingespart werden.
Die Geschäftslage sei so in Ordnung, es habe keine Einwände gemäß Genossenschaftsgesetz gegeben, berichtete Stefan Schwendemann noch in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats. Unter dem Strich konnte nach Abzug der jährlichen Abschreibung von 779 Euro ein Gewinn von rund 13.910 Euro für die Jahre 2019, 2020 und 2021 zusammengefasst ausgewiesen werden.
Josef Neumaier und Erich Neumaier wurden anschließend vom neuen Vorstand Heinrich Neumaier geehrt und verabschiedet. „Man kann die Leistung in diesem Ehrenamt nicht hoch genug anrechnen“, betonte Kaspar.