Wie Schiltachs Feuerwehr-Unimog künftig dem ganzen Kreis nutzen soll

Der alte Unimog SW 1000 muss raus aus dem engen Schiltacher Feuerwehrhaus. Am Mittwoch ging's für den Rat um die Frage, ob das Fahrzeug an den Landkreis gehen soll. ©Martina Baumgartner
Meinungsäußerung ja – echtes Mitspracherecht nein. Abstimmen sollte Schiltachs Gemeinderat am Mittwoch trotzdem, als es in der jüngsten Sitzung um den Verkauf des alten Unimogs der Feuerwehr (SW 1000) ging.
Grund für den Verkauf mit schwerem Herzen war das Kleingedruckte in der Förderzusage für das neue Wechselladerfahrzeug. Die Förderung für den Feuerwehr-Neuzugang, der mit zwei Abrollbehältern jeweils ausgestattet mit Schläuchen und Vegetationsbrandausrüstung bestückt werden kann, gab's nur unter der Auflage, dass der alte Schlauchwagen im Gegenzug außer Betrieb gestellt wird. Die Grundsatzentscheidung zum Systemwechsel auf das Ende Mai in Dienst gestellte Wechselladerfahrzeug sei längst gefallen und damit auch das Einverständnis gegeben, den alten Schlauchwagen, Baujahr 1984, in Rente zu schicken, sagte Bürgermeister Thomas Haas.
Landkreis hat Pläne
Der Ruhestand des alten Schlauchwagens soll ein Unruhestand werden: Der Landkreis Rottweil hatte seine Fühler danach ausgestreckt. Aufgrund der steigenden Zahl an Vegetationsbränden sehe das Landratsamt die Notwendigkeit, im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes ein Vegetationsbrandkonzept für den gesamten Landkreis umzusetzen, hieß es in der Beratungsvorlage. Dieses sehe unter anderem ein speziell für diesen Zweck in unwegsamem Gelände einsetzbaren Fahrzeugs vor. Und genau dafür würde sich der SW 1000 der Schiltacher Wehr trotz seines Alters noch eignen, hieß es in der Vorlage.
Für einen symbolischen Kaufpreis von 7500 Euro geht das Tausendsassa-Fahrzeug nun in den Besitz des Landkreises über und soll bei der Feuerwehr Schramberg auf dem Sulgen stationiert werden. "Sicherlich ist der SW 1000 mehr wert, aber der weitere Einsatz gegen Waldbrände ist eine sinnvolle Sache mit Blick auf die steigende Anzahl dieser Vorfälle in unserer Region", wollte Bürgermeister Thomas Haas den Räten den Beschlussvorschlag schmackhafter machen. Michael Buzzi (BUW) stimmte Haas zu. Fraktionskollege Martin Schuler sah sich mit gebundenen Händen am Ratstisch sitzen und fand die Weiterführung als Feuerwehrfahrzeug immerhin noch sinnvoller als dessen Verkauf an einen privaten Nutzer.
Nicht alle sind dafür
Lehengerichts Ortsvorsteher Thomas Kipp hingegen hing sehr an dem Unimog: "Der ist im Außenbereich unserer Gemeinde unschlagbar und kommt überall hin. Ich glaube nicht, dass das neue Wechselladerfahrzeug-System diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten abdecken kann. Der Unimog hat nach wie vor seine Berechtigung bei uns. Für mich macht der Verkauf keinen Sinn."
Kommandant Markus Fehrenbacher befürwortete die Übergabe an den Kreis, der Feuerwehrausschuss überließ die Entscheidung dem Rat ohne Empfehlung. Der stimmte dem Verkauf letztlich zu.