Wolfacher Schornhof wird zum Drehort
„Mimimi – Mittwoch“ lautet der Titel des aktuellen Lieds der Schweizer Band „Fäaschtbänkler“. Und bald gibt’s auch ein Video dazu: Gedreht wurde es vom Oberwolfacher Julian Bonath am Freitag und Samstag vergangener Woche im Schornhof in Halbmeil.
Drehbuchautor, Regisseur und Kameramann: Julian Bonath machte den Schornhof hoch über Halbmeil am Freitag und Samstag vergangener Woche zum Filmset und drehte ein Musikvideo zum neuesten Lied der Schweizer Volksmusikband „Fäaschtbänkler“.
„Ich war schon seit langem Fan der Band“, erzählt der Oberwolfacher im Gespräch. „Für meine Bachelorarbeit im Studium Mediengestaltung und Produktion habe ich mir überlegt, ein Tour-Tagebuch für die Band anzufertigen. Also Aufnahmen der Band bei ihren Auftritten und hinter der Bühne zu machen.
Das habe ich ihrer Agentur angeboten, aber die Band schlug stattdessen vor, ein Musikvideo für ihr neues Lied zu drehen. Das war für mich natürlich auch völlig in Ordnung.“ Die Aufnahmen seien zwar nun nicht für seine Bachelorarbeit, aber für sein Vertiefungsmodul „Film“ könne er sich das Musikvideo trotzdem anrechnen lassen.
Vorschlag hat auf Anhieb gefallen
Den Inhalt des Videos hält Bonath noch geheim. Nur soviel verrät er: Es geht um einen jungen Mann, der mit seinen Freunden auf einer Party ist. Was im Video nach entspanntem Feiern aussehen wird, war jedoch im Voraus sehr viel Arbeit. Bonath machte der Band zuerst einen Vorschlag zum möglichen Inhalt, welcher der Band auf Anhieb gefallen habe.
Daraufhin erstellte er ein Drehbuch und ein sogenanntes Storyboard, in dem er Skizzen der Szenen zeichnete. Nachdem die „Fäaschtbänkler“ für beides ihr Okay gaben, machte sich Bonath auf die Suche nach einem Drehort. „Ich habe mir drei mögliche Plätze angesehen und mich für den Schornhof entschieden.
Perfekter Drehort
Es war der perfekte Drehort und ich konnte ihn so gestalten, wie ich wollte. Zum Beispiel eine Theke zu einer Bar umbauen. Außerdem hat sich das Schornhof-Team um die Verpflegung gekümmert. Ich bin mega dankbar, dass ich dort drehen durfte.“
Um die Ich-Perspektive realistisch darzustellen, hat Bonath eine Kamera an einem Helm befestigt, sodass sie praktisch vor seinem Gesicht hing. Da er währenddessen die Aufnahmen nicht sehen konnte, hatte er Hilfe von Marco Schmid von der Rectec Film- und Musikproduktion aus Fischerbach.
Bei aller Lockerheit: Es gab einen genauen Drehplan, der eingehalten werden musste. Bis zu 20-mal wurden einzelne Szenen aufgenommen, damit Bonath beim Schnitt die beste Aufnahme heraussuchen kann. Insgesamt hat er nun fünfeinhalb Stunden Filmmaterial, das er auf drei Minuten kürzen muss.
Dreh war sehr aufwendig
Bonath stand schon selbst mit seiner Band „The Dorph“ vor der Kamera. „Das half mir definitiv, weil ich wusste, was auf mich zukommt und wie so etwas abläuft.“ Dennoch: „Der Dreh war schon sehr aufwendig. Wenn man bedenkt, dass wir zwei Tage gedreht haben für ein dreiminütiges Musikvideo.
“ Im Moment laufen die Nacharbeiten wie Schnitt und Farbkorrektur. 40 bis 50 Stunden hat Bonath dafür geplant. Die knapp 20 Statisten, alle Freunde oder Familie von Bonath, fanden den Dreh „super, aber anstrengend“.
Das Lied „Mimimi – Mittwoch“ ist bereits veröffentlicht, das Musikvideo soll „Richtung Neujahr“ folgen. Vermutlich werde es auf dem Youtube-Kanal der Band zu sehen sein.