Türkisch-Islamische Gemeinde Haslach verabschiedet Imam
Die Türkisch Islamische Gemeinde Haslach nahm am Sonntag Abschied von ihrem Imam. Mücahit Güzel wird nach fünf Jahren wieder in die Türkei zurückkehren.
Mit einer kleinen Feier in der Moschee verabschiedete die Türkisch Islamische Gemeinde Haslach am Sonntag ihren Imam Mücahit Güzel. Nach fünf Jahren wird er nun in die Türkei zurückkehren und seinen Beruf in Ankara weiterführen. Der Abschied fiel allen sichtlich schwer, und doch führt kein Weg daran vorbei. So verriet der Karlsruher Attaché Ali Derin, dass sich Mitglieder der Haslacher Gemeinde bei ihm erkundigt hatten, ob es möglich sei, den Imam durch eine Unterschriftenaktion noch ein Jahr länger in Haslach erhalten zu können, doch die Entsendungszeit sei auf maximal fünf Jahre begrenzt.
Wohlgefühlt
Gut erinnert sich Güzel noch an seinen Anfang in Haslach am 11. September 2012 – einem Dienstag, wie er betont, das erste Mal in einem fremden Land. Er habe hier andere Sitten, Gebräuche und Traditionen kennengelernt, doch mit der Zeit habe er sich in Haslach ebenso wohlgefühlt, wie in der eigenen Heimat. Besonders gefreut habe ihn, dass Türken in Deutschland ermöglicht wird, ihre Religion zu leben, sodass alte Traditionen nicht verloren gehen.
Nachwuchs bekommen
Seine Kinder seien in Haslach zur Grundschule gegangen und haben einen großen Freundeskreis gewonnen, darunter auch viele deutsche Kinder. Seine Frau und er haben in der Zeit auch nochmal Nachwuchs bekommen – die kleine Tochter werde ihn immer an Deutschland erinnern, versicherte Güzel. Er habe Haslach sehr gemocht – die Wälder, die Natur und die Menschen.
Während seiner Zeit in Haslach habe der Imam viele fröhliche Dinge erlebt, aber auch traurige, wie Todesfälle guter Freunde. »Wir sind eine Familie geworden, aber jeder Anfang hat auch ein Ende«, resümierte er. Nun hoffe er in Ankara auf einen ebenso guten Start wie in Haslach.
Nachfolger noch unbekannt
»Unser Imam hat sich sehr gut integriert, wir hatten einen sehr guten Austausch«, schilderte die Dialogbeauftragte Binnur Aksu. Das hänge aber auch mit der ganzen Gemeinschaft zusammen. Es werde Wert auf Toleranz gelegt, den Nächsten zu akzeptieren und miteinander zu sprechen. Was die Nachfolge von Güzel betrifft, habe sie keine großen Erwartungen. »Wichtig ist, dass überhaupt wieder ein Imam kommt.« Und dies stehe bereits fest – wer es sein wird, sei noch nicht offiziell.
Mit einem kleinen Festakt nahm die Türkisch Islamische Gemeinde dann Abschied von Güzel. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vereins Nurullah Durmus präsentierten Schüler des Imams eine Bilderschau mit vielen Erinnerungen aus den vergangenen Jahren – auch gemeinsame Aktionen mit der evangelischen und katholischen Kirche, mit denen ein reger Austausch herrscht. So war am Sonntag auch der evangelische Pfarrer Christian Meyer gekommen, um sich persönlich zu verabschieden.
Bevor die Feier in einen lockeren Austausch bei gemeinsamem Essen überging, richtete Mücahit Güzel noch ganz persönliche Dankesworte an die Gemeindemitglieder, die ihm in den Jahren zu guten Freunden geworden sind.