Zunft plant neues Großprojekt an Wolfachs Narrenkammer
Die Corona-Krise kippt die Frühjahrssitzung des Großen Narrenrats. Neuigkeiten gibt es rings um die Zunft dennoch einige. Allen voran: Die weitere Sanierung der Narrenkammer. Beim Blick in die Zukunft gibt es eine Absage – und einige Fragezeichen.
Weil die Frühjahrssitzung in der Corona-Krise ausfallen muss, wandte sich Narrenvater Hubert Kessler in dieser Woche per Rundmail an die Mitglieder des Großen Narrenrats. Getreu des Fahnenmottos „Alles wird gut“ gelte es, mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen. Die bietet für Wolfachs Zunft ein neues Großprojekt und einige Fragen mit Blick auf 2021.
Wirtschaftlicher Erfolg 2020
„Im Nachhinein betrachtet sind wir mit unserer Fasnet 2020 mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen“, resümiert der Narrenvater angesichts der wenige Tage später einsetzenden Einschränkungen. Finanziell sei 2020 ein Erfolg gewesen: „Mit der neuen größeren Schlosshalle wurde mehr Umsatz erwirtschaftet als in den Vorjahren.“ 700 Narrenblättle habe man verkauft, dazu 3200 von 3500 Abzeichen.
Auch wenn man so allen Grund zu feiern hätte: Ein Helferfest wird es wegen der Corona-Krise nicht geben. „Wir haben uns schweren Herzens dazu entschieden, das Narrenkammerfest 2020 abzusagen.“ Und auch im nächsten Jahr könnte alles anders werden: „Realistisch betrachtet kann es durchaus sein, dass wir auch die Fasnet 2021 nicht so feiern und gestalten können wie gewohnt. Wir können Stand heute nur hoffen, dass die Corona-Krise bis dorthin größtenteils überstanden ist oder es Wege und Möglichkeiten gibt, damit umzugehen.“ Der Kleine Narrenrat gehe die Sache aber optimistisch an und plane für 2021. Allerdings wegen der Unsicherheit durch die Corona-Krise ohne eine Gastzunft zum Schellenmendig. Selbst wollen die Wolfacher am 23./24. Januar 2021 zu einem „kleinen und feinen Freundschaftstreffen“ nach Endingen sowie am Fasnetssonntag, 14. Februar 2021, zum Umzug nach Hausach.
Altweibermühle noch einmal auswärts
Für den 29. und 30. Januar 2022 steht langfristig bereits das Narrentreffen in Burladingen im Kalender – inklusive Festspiel. „Unsere ‚Gegenbesuchs-Schulden‘ von 2015 sind damit dann erledigt. Im Kleinen Narrenrat sind wir uns einig, dass dies dann für längere Zeit das letzte Mal ist, dass wir mit der Altweibermühle auswärts auftreten“, so Kessler.
Unmittelbar steht der Zunft nun aber ein Bauprojekt bevor: 15 Jahre nach dem Kauf der Narrenkammer sollen der Eingangsbereich und der darüberliegende Balkon neu gestaltet werden. Die marode Abdichtung des Balkons beschere Feuchtschäden, zudem sei das Geländer instabil und für heutige Standards zu niedrig. Zudem stelle die Aluminiumfassade mit der großen Glasfläche „aus energetischer Sicht ein großes Handlungsfeld dar“.
40000 Euro Investition
Die Aluminiumkonstruktion soll daher verschwinden und durch eine 50 Zentimeter nach vorne gerückte gemauerte Außenwand mit deutlich kleinerer Fensterfläche ersetzt werden. Die Fassade soll mit Putz gestaltet werden, zudem sind eine neue Haustür und ein neues Geländer geplant. „Der Kostenrahmen bewegt sich bei circa 40000 Euro“, schreibt Kessler. 15000 Euro davon würden ihm Rahmen bestehender Kreditverträge finanziert, der Rest soll aus Eigenmitteln gestemmt werden. „Die Baumaßnahme soll bis im Herbst 2020 abgeschlossen sein.“
- INFO: Auch zur künftigen Organisation der Ordensverleihung informierte Hubert Kessler den Großen Narrenrat in seinem Brief. Über die Neuerungen werden wir noch berichten.