Zunftorden für Pfarrer und »Burgis«
Mit der Martinisitzung beginnt nicht etwa die Fasnacht, sondern sie beschließt das Narrenjahr mit der zunftnärrischen Bilanz, die am Samstag in der Stadthalle geprägt war von hochkarätigen Ehrungen und einigem Ämterwechsel.
Ihren ranghöchsten Orden, den Zunftorden, vergab die Freie Narrenzunft Hausach bei ihrer Martinisitzung am Freitag in der fast voll besetzten Stadthalle gleich dreimal an eine Frau und zwei Männer, die auf ihre Art die Husacher Fasent entscheidend mitprägten. Vizenarrenvater José Oliver widmete allen eine sehr persönlche Laudatio: Waltraud Rössler, eine »Seele unserer Husacher Fasent« seit mehr als 30 Jahren als Spättle und beim Burgertreff, aber auch als Unternehmersfrau mit großem Herz für die Narrenzunft.
Gemeinsam geehrt wurden zwei »närrische Narrenhoheiten«, die die Hausacher in den vergangenen Jahren reich beschenkt haben mit zwei »Veranstaltungshöhepunkten« der Husacher Fasent, die nicht mehr wegzudenken seien. Beide stehen am Ende ihrer Amtszeit des »Rund-um-die-Uhr-gefordert-seins«: Bürgermeister Manfred Wöhrle und Pfarrer Gerhard Koppelstätter.
Zwei Veranstaltungen mit Kultstatus
Der Bürgermeister hat in seiner 16-jährigen Amtszeit gemeinsam mit dem Rathausteam die Schlüsselübergabe im Rathaus zu einer wertvollen und einzigartigen Stunde gemacht: »Nicht mehr wegzudenken, was die Bediensteten ›seiner‹ Stadt uns mit größtem sinnigen Sinn an ›Ohnsinn‹ schenken. Und Pfarrer Gerhard Koppelstätter schenkte den Narren jedes Jahr eine »Messe der Narren«, die mittlerweile »Kultstatus« habe.
Die höchste Auszeichnung der Freien Narrenzunft Hausach wurde Rainer Allgaier zuteil, der zehn Jahre als Hanseleobmann, 17 Jahre als »Blauer« – etliche davon als Sekretarius – und fast 40 Jahre als Schnurrant die Husacher Fasent bereicherte. Er wurde zum Abschied zum Ehrennarrenrat befördert.
Martinisitzung heißt aber auch, Bilanz zu ziehen – Thomas Stötzel tat dies zum achten Mal, bevor er das Amt des Säckelmeisters abgabe. Dem rein monetären Verlust von fast 60 000 Euro in der Kasse standen zwei außerordentliche Gewinne entgegen: ein super sanierter Narrenkeller und 17 neue Kindermasken – die sich damit auf 100 summieren. Eine »lohnende Investition in die Zukunft«, fand Narrenvater Bernd Rößler.
Infos zur Fasent 2018
Nachdem die Ehrungen so viel Raum eingenommen hatten, folgten zügig die wichtigsten Infos für die Fasent 2018:
◼ Preismaskenball am 27. Januar im »Löwen«.
◼ Narrentreffen am 20./21. Januar in Gengenbach, am Samstag als Hemdglunker zum »Schalk wecken«.
◼ Schnurren am 3. Februar in folgenden Lokalen: Sonne (Gutach-Turm), Blume, Eiche, Ratskeller, Lina, Schlossberg, Burgschänke, Schwarzwälder Hof und Hirsch (Monika), Frühschoppenschnurren am Fasentsamstag im Löwen.
◼ Großer Umzug am Fasentsonntag mit folgendem Motto: »In Huse, do wird kräftig baut, e Narr, der sich ebbs Größeres traut«.
Die Sitzung endete nach drei Stunden mit einem eindringlichen Appell des Narrenvaters Berd Rößler, die Helferlisten fleißig zu füllen und mit den obligatorischen Datschkuchen der Spättle.
Über die weiteren Ehrungen berichten wir noch.