100.000 Euro für neue Wasserleitung in Nonnenweier
In aktueller Sitzung wurde Schwanaus Gemeinderat über die erforderliche Erneuerung einer Nonnenweierer Wasserleitung (Bereich Zufahrt Anglerheim) informiert. Über das bestmögliche Vorgehen wurde im Anschluss diskutiert.
Die laufenden Bauarbeiten zum »Polder Elzmündung« haben, wie in der Sitzung des Gemeinderats ausgeführt wurde, weitere Auswirkungen im Ortsteil Nonnenweier. Im Rahmen der Schutzmaßnahmen zwischen der L 100 (Neue Rheinstraße) und dem Baugebiet »Auf der Oberau« erging ein Hinweis des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) an die Kommune, dass die gemeindeeigene Wasserleitung, östlich der Zufahrtsstraße zum Anglerheim, mit den Ableitungen der Schutzbrunnen kollidiere und entsprechend auf die Westseite verlegt werden müsse.
Schwanaus technischer Betriebsleiter Achim Rehm stellte dar, dass die Leitung zwischen Nonnenweierer Tiefbrunnen und Baugebiet »Mühlgarten«/Einmündung Neue Rheinstraße zunächst in einem Durchmesser (DN) von 150 ausgeführt sei, bis zur Kreuzung Austraße/Ziegelgarten in DN 80 und anschließend weiter zum Areal »Auf der Oberau« wiederum in DN 150. Unabhängig von der Entscheidung der Kommune, werde das RP die bestehende Wasserleitung im Bereich des Baus der Schutzmaßnahmen laut Rehm auf der Westseite der Zufahrtsstraße verlegen und in DN 150 neu anlegen.
Alternative
Aus Gemeindesicht ergäbe sich jetzt die Alternative, die beiden Teilstücke der bestehenden Leitung (DN 80) im Zuge des RP-Neubaus ebenfalls auf der westlichen Wegseite der Zufahrtsstraße neu in DN 150-Ausführung zu bauen. Mit Erneuerung und Aufdimensionierung könnte, wie Rehm anhand eines Übersichtsplans erläuterte, die Engstelle zwischen »Mühlgarten« und der Ecke Austraße/Ziegelgarten beseitigt sowie die Versorgung von »Oberau« und der weiteren gebiete auf dem Weg nach Wittenweier schon jetzt verbessert werden.
Eines gab der technische Betriebsleiter zu bedenken: »Wenn jetzt nichts getan wird, wird die Maßnahme in zwei, drei Jahren, dann aber mit deutlich höheren Baukosten, ohnehin auf uns zukommen.« Von den rund 640 Metern Leitungslänge im betroffenen Bereich liegen rund 220 Meter in der Verantwortung des RP, das in diesem Bereich auch die Kosten tragen wird.
Den Rest trägt die Kommune, gerechnet werde mit rund 100 000 Euro an Kosten. Diese Ausgaben wären außerplanmäßig, sodass zur Deckung der Vorschlag unterbreitet wurde, bei der im laufenden Jahr geplanten Herstellung der Versorgungssicherheit mittels eines Ringschlusses (Gesamtmittel: 800 000 Euro), die nicht komplett 2019 umgesetzt werde, angepasste Einsparungen vorzunehmen.
Kurzfristige Mitteilung
Einige Ratsmitglieder zeigten sich mit der kurzfristigen Informationspolitik seitens des RP nicht einverstanden, wobei Bürgermeister Wolfgang Brucker allerdings auch aufzeigte, es sei nicht möglich, um die entstehenden Brunnen Leitungen im Bogen zu legen. Er warb für ein jetziges Handeln, um dem gesamten Wassernetz mehr Stabilität zu verleihen. »Gerade für die Wittenweierer wäre es nett, wenn sie keine solchen Schwankungen beim Leitungsdruck mehr hätten«, so Brucker. Reinhard Frenk (FWV) blickte zurück, wie die Leitung vor 30 Jahren gelegt worden sei. Seinerzeit sei es sinnvoll gewesen, angesichts eines noch nicht größer besiedelten Gebiets eine kleiner dimensionierte Leitung zu verlegen.
Heute sei das nicht mehr zeitgemäß, daher »wäre es mehr als sinnvoll, jetzt zu handeln. In zwei, drei Jahren liegen andere Dinge an«, so Frenk. Auch Thomas Oberle (SPD) pflichtete bei: »Alles andere wäre Blödsinn.« Der Gemeinderat stimmte – bei einer Gegenstimme Ingrid Scharffs und einer Enthaltung Jonas Maurers (beide SPD) – dem Verwaltungsvorschlag mehrheitlich zu.