25 Jahre Friesenheim-Tavaux: das Festwochenende
Zwei Tage waren die Freunde aus Tavaux in Friesenheim, um gemeinsam 25 Jahre Partnerschaft zu feiern. Höhepunkte waren das große Fest am Samstagabend und die Rebpflanzung am Sonntagmittag.
Die Städtepartnerschaft zwischen Lahr und Dole bildete die Grundlage für die spätere Jumelage zwischen Friesenheim und Tavaux. Am 29. April 1991 wurde diese letztlich besiegelt. Seit 26 Jahren ist man miteinander verbandelt. Das 25-Jährige wurde aufgrund der 1000-Jahrfeier von Friesenheim und Heiligenzell allerdings erst in diesem Jahr gefeiert. Im Mai in Tavaux und nun am Wochenende in Friesenheim.
Rund 30 Gäste – an der Spitze Bürgermeister Jean-Michel Daubigney und sein Vorgänger André Vauchez – wurden am Samstag im Rathaussaal in Friesenheim empfangen. Nach einer Gang über die Chrysanthema in Lahr traf man sich abends in der Sternenberghalle zur gemeinsamen Feier. Dichtes Gedränge herrschte bereits beim Sektempfang. Mittendrin war »Charlie Chaplin« unterwegs, der für so manche Erheiterung unter den Gästen sorgte. Er öffnete auch den »Saal« und betätigte sich sogleich als Platzanweiser.
Friesenheims Bürgermeister Erik Weide begrüßte die Gäste auf Deutsch und Französisch – ein Dolmetscher war nicht nötig, wohl allerdings für die spätere Weinprobe mit der Badischen Weinprinzessin Kim-Lucy Rutz. Und auch Bürgermeister-Kollege Jean-Michel Daubigney bekam die Unterstützung durch einen Dolmetscher. Allerdings durch einen äußerst Originellen, der die Schwierigkeit durch manche Gestik und ein interessantes Mienenspiel unterstrich. Alle Redner betonten die Wichtigkeit der Sprache. Und wenn auch derzeit in Frankreich kein Deutsch mehr an den Schulen unterrichtet werde, so hoffe man, dass das freundschaftlich Band dies aushält.
Für eine positive Zukunft
Am Samstag jedenfalls klappt es hervorragend – zweisprachig ging es durch den Abend. Die aktuellen Gemeindechefs blickten auf 25 Jahre Jumelage zurück. Dabei wurden sich durch ihre Vorgänger im Amt André Vauchez (Tauvaux) sowie Eugen Götz und Armin Roesner (beide Friesenheim) unterstützt. Durch das Gespräch führte Marie-Luise Wiechers. Alle unterstrichen dabei noch einmal, wie wichtig eine solche Partnerschaft sei. Gerade nachdem die Geschichte beide Länder so schmerzlich geprägt hat, sollte man um jeden Preis aufeinander zugehen und ein Band knüpfen, das für beide Länder eine positive Zukunft bringt. Die Partnerschaft sei dafür ein ganz geeignetes Mittel. Es wurde viel miteinander gelebt und erlebt, wobei alle vor allem das Engagement aus den Vereinen gewürdigt wurde.
Natürlich wurden auch Partnerschafts-Geschenke ausgetauscht. Zum einen überreichte Weide ein originelles Rund-Um-Foto vom Rathaus und Daubigney hatte eine Sitzbank mitgebracht. Auch musikalisch wurde geteilt. Traditionelles und Modernes präsentierten Laura und Aline Teanney aus Tavaux als auch die »Original Filter-Länder« aus Friesenheim mit ihren beiden Frontsängern Fabian Steppacher und Jessica Reichenbach.
Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück setzten Vertreter beider Delegationen am Sonntagvormittag den Schlusspunkt der Feier vor dem Neuen Rathaus. Im Gegenzug für die im Mai in Tavaux gepflanzten Friesenheimer Reben hatten Jean-Michel Daubigney und André Vauchez nun sechs Weinstöcke der Sorten Chardonnay, Pinot Noir und Savagnin mitgebracht. Bürgermeister Weide und seine Vorgänger Eugen Götz und Armin Roesner pflanztne sie an den vom Bauhof erstellten Rankhilfen in die Erde.
Von bleibendem Wert soll auch die Gedenktafel an 25 Jahre Jumelage sein, die vor dem Weinstöcken feierlich enthüllt wurde. Weide sah die Weinreben als Zeichen der wachsenden Gemeinschaft. Als Zeugnisse der Freundschaft bezeichnete Daubigney die Weintrauben. Weide lieferte zugleich auch das passende Schlusswort vor den rund 60 Menschen: »Unsere Herzen erwärmen sich.«
Die Sitzbank, die die Franzosen als weiteres Gastgeschenk überreichten, soll laut Bürgermeiser Weide in der Tavauxstraße ihren Platz finden.