5,2 Millionen Euro: So teuer wird der Neubau der Kloster-Kita
Der Ortschaftsrat Heiligenzell empfiehlt der Gemeinde die teurere Planungsvariante
eins mit mehr Nutzfläche und aktiver Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Die Planung für den Neubau der Kita im ehemaligen Kloster nimmt Gestalt an. Ralf Mika von der Werkgruppe Lahr hat den Ortschaftsräten den Vorentwurf mit zwei möglichen Varianten vorgestellt.
Rückblick: Nachdem sich die Planschmiede Hansert 2021 zurückgezogen hat, sind die Architektenleistungen zur Planung einer Kindertagesstätte im früheren Klostergebäude neu ausgeschrieben und der Auftrag an die Werkgruppe Lahr vergeben worden. Im Austausch zwischen Architekt und Gemeinderäten wurden die Ziele und Randbedingungen für die weitere Planung abgesteckt.
Umbau mit Leitlinien
In den Leitlinien ist vereinbart worden, das Gesamtbild des Bestandsgebäudes (Außen- und Innenwände, Grundriss) möglichst wenig zu verändern und lediglich das Erd- und Obergeschoss zu Kita-Räumen umzubauen. Im Keller sollen mit Zugang von außen Funktionsräume für die Haustechnik und ein Lager eingerichtet, das Dachgeschoss entkernt und mit geringem Ausbaustandard als Archiv, Lager und Technikraum genutzt werden.
An der dem Neubaugebiet Klosterareal zugewandten Seite soll ein nicht unterkellerter, zweigeschossiger Anbau errichtet werden, der durch ein gläsernes Element mit dem Altbau verbunden ist. In dem Anbau werden ebenerdig Küche und Bistro (eventuell mit Außenbestuhlung) sowie eine Terrasse eingerichtet. Betreuungs- und Zusatzräume wie ein Malatelier sind in der Planung berücksichtigt und verbessern zusätzlich die pädagogische Raumsituation. Der Kleinkindbereich soll ausschließlich im Anbau eingerichtet werden. Auch ein Zugang zum Garten ist vorgesehen.
Maximale Ausnutzung
Im Gegensatz zur Alternativvariante zeichnet sich die von den Räten, den Planern und dem Ortschaftsrat favorisierte Version unter anderem durch eine vorteilhaftere Einteilung der Räume infolge kürzerer Wege und einer maximalen Ausnutzung des Geländes aus. Die innere Nutzungsfläche ist knapp 42 Quadratmeter, das Außengelände 20 Quadratmeter größer als bei der Alternative. Dies schlägt sich auch im Kostenrahmen nieder: Die favorisierte Variante eins ist mit 5,2 Millionen Euro um 200.000 Euro teurer als die Alternativvariante. Fensterlüftung sowie eine zusätzliche Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung für rund 500.000 Euro ist bei beiden Varianten eingeplant.
Der Ortschaftsrat Heiligenzell hat dem Gemeinderat einstimmig empfohlen, Variante eins zu beschließen. Zur Finanzierung stehen im laufenden Haushalt 500.000 Euro und im kommenden Haushaltsjahr 2023 zwei Millionen Euro zur Verfügung, die – gleich welche Variante der Gemeinderat beschließen sollte – bei weitem nicht ausreichen. Nach den Haushaltsplanungen des Gemeinderats sollte für 2023 zumindest eine zusätzliche Planungsrate über zwei Millionen Euro als Verpflichtungsermächtigung, in 2024 weitere drei Millionen Euro und für das Jahr 2025 nochmals 500.000 Euro eingeplant werden.
Bürgermeister Erik Weide sah im Bau der Kita am Kloster einen großen Wurf für die Gemeinde Friesenheim und den Ortsteil Heiligenzell und zeigte sich am Ende der Sitzung erfreut über das einstimmige Votum des Ortschaftsrats.