Alia wurde erfolgreich am Auge operiert
Freundeskreis Lahr hilft mit großer Spendenaktion und ermöglicht die kostspielige Operation.
Die 14-jährige Alia wird auf dem linken Auge weiterhin sehen können. Die Kurdin aus dem Flüchtlingslager Al Shahbah ist am Mittwoch, 17. Februar, in Syrien erfolgreich operiert worden. Finanziert wurde der aufwendige Eingriff durch eine Spendenaktion des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr.
Freudige Nachricht
Ein Anruf von Alias Vater hat kürzlich die freudige Nachricht aus Syrien nach Lahr übermittelt. Die 14-Jährige und ihre Familie sind überglücklich, den Organisatoren der Spendenaktion sind große Steine vom Herzen gefallen. „Schwer wog doch die Last der Verantwortung gegenüber den Spenderinnen und Spendern aus Lahr und Umgebung angesichts der großen Geldsumme, die gespendet wurde“, teilt der Freundeskreis Flüchtlinge per Pressemeldung mit. Von den gut 15 000 Euro, die an Spenden eingingen, wurden 12 000 Euro für Alias Operation benötigt.
Alia war bei einem türkischen Bombenangriff auf ihre Heimatstadt Afrin schwer verletzt worden. Die Großmutter starb bei dem Angriff vor den Augen der Familie, heißt es in der Meldung. Alias rechtes Auge wurde zerstört, das andere schwer verletzt.
Um zu verhindern, dass die verbleibende Sehkraft des verletzten Auges verloren ging, war eine Operation dringend nötig, teilen die Helfer mit. Doch als auch auf das Krankenhaus in Afrin Bomben fielen, schwand die Hoffnung der 14-Jährigen.
Mirav Sido vom Freundeskreis Flüchtlinge Lahr machte eine Möglichkeit ausfindig, wie Alia im Krankenhaus in der Hauptstadt Aleppo operiert werden konnte. Diese teure Operation konnte nun dank der Hilfsbereitschaft der mehr als 120 Spender stattfinden. „Bange Tage der Unsicherheit über den Geldtransfer und über die gefährliche Reise Alias und ihres Vaters nach Aleppo bedeuteten vor allem für Mirav, die Initiatorin der Hilfsaktion, extremen Stress“, teilt der Freundeskreis mit.
Sie sei ständig mit dem Vater in Kontakt gewesen, habe die Reise telefonisch organisiert und mit den Ärzten gesprochen. Die Operation war sehr kompliziert und erforderte den Einsatz von vier ärztlichen Spezialisten. Unter anderem musste Knochengewebe aus Alias Hüfte in den das Auge umgebenden Knochen verpflanzt werden, heißt es weiter.
Große Dankbarkeit
Die mehr als sechsstündige Operation nahm einen glücklichen Verlauf. Wenn die Fäden gezogen sind, soll Alia ein Glasauge bekommen. Das andere Auge werde wieder zu 100 Prozent sehen können, so die Prognose der Ärzte. Die 14-Jährige spricht von einem Wunder und ist sehr dankbar für die große Spendenbereitschaft der Lahrerinnen und Lahrer.
Nun wünscht sie sich noch ein weiteres Wunder, heißt es abschließend: Sie hoffe, dass ihre Heimatstadt wieder auferstehen könne, dass Afrin irgendwann wieder so aussehen werde wie vor dem Angriff.