Aline Jung hält in Meißenheim Vortrag über Simbabwe
Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. In über 120 Ländern organisieren und gestalten Frauen jedes Jahr den Weltgebetstag am ersten Freitag im März. Die Gottesdienstordnung für den 6. März wurde in diesem Jahr dem Motto: „Steh auf und geh!“ von Frauen in Simbabwe verfasst. Aline Jung hat das Land im Süden von Afrika besucht und wird am Donnerstag, 20. Februar, 19.30 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus in Meißenheim über ihre Reise nach Simbabwe berichten.
Frau Jung, was war der Grund,nach Simbabwe zu reisen?
Aline Jung: Da die Frauen von Simbabwe in diesem Jahr für den Weltgebetstag am 6. März die Gottesdienstordnung verfasst haben, war es mir ein Anliegen, das Land und die Frauen dort zu besuchen.
Wann haben Sie die Reise in den Süden Afrikas unternommen und wie lange waren Sie dort unterwegs?
Jung: Im vergangenen Jahr im Mai war ich rund zwei Wochen in Simbabwe. Mir war die Begegnung mit verschiedenen Gruppierungen und den Weltgebetstag-Frauen sehr wichtig. Die wirtschaftliche Situation in dem Land ist am Boden. Es ist die Zivilgesellschaft, die das Land am Leben hält.
Was dürfen die Besucher Ihres Vortrags in Meißenheim erwarten?
Jung: Mein Vortrag hält viele Infos über das Land bereit, greift Geschichte und Gegenwart auf und informiert auch zur politischen Lage. Lebendig wird der Vortrag durch zahlreiche Fotos, auf denen ich Land und die Leute in den Fokus rücke.
Welches Erlebnis hat Sie bei Ihrer Reise in Simbabwe am meisten beeindruckt?
Jung: Dazu eine Entscheidung zu treffen ist nicht ganz einfach. Vieles habe ich in den zwei Wochen meines Aufenthalts gesehen und erlebt. Doch, die Stärke der Frauen in dem Land ist etwas, was mich ganz besonders und auch nachhaltig beeindruckt hat. Die Aids-Epidemie vor rund 20 Jahren mit etwa einer Million Toten oder die Tatsache, dass viele Erwachsene im Ausland arbeiten hat viele Kinder elternlos gemacht. Rund 80 Prozent der Menschen in Simbabwe sind arbeitslos. In diesem Zusammenhang muss ich an die ältere Frau denken, die als eine Art Großmutter ihre Lehmhütte mit acht Kindern teilt. Nicht ihre eigenen Enkel, sondern mit Kindern, die keine Eltern haben, teilt sie eine Schlafhütte – ohne Wasser und Strom. Sie kümmert sich, gibt ihnen Halt, schickt sie in die Schule. Zwei Monate im Jahr ist sie zur Arbeit unterwegs, schneidet Gras für die Hüttendächer und sorgt so für den Lebensunterhalt. In dieser Zeit ist das älteste Mädchen für die anderen Kinder verantwortlich. Das zeugt aus meiner Sicht für große Stärke und hat ganz großen Respekt verdient.