Am Langenhard: Acht Holzbildhauer arbeiten an Skulpturen
Acht Holzbildhauer arbeiten während des Symposiums an der Fertigstellung ihrer Holzskulpturen. Die Kunstwerke sollen am Sonntag, 30. September, im Rahmen der Geburtstags-Feierlichkeiten auf dem Freizeithof Langenhard vorgestellt werden. Zwei Künstler sind hierfür aus der costa ricanischen Partnerstadt Alajuela nach Lahr gereist.
Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit – diese Weisheit Karl Valentins nehmen sich diese Woche auch acht Holzbildhauer am Freizeithof Langenhard zu Herzen. Seit Montag wird auf der schönen Aussicht gesägt, geraspelt, gefeilt und geschliffen.
Während sich die Mehrheit der Künstler für die Eiche als »Kunstmaterial« entschied, werden aber auch Werke aus Ahorn, Lerche oder Kastanienbaum entstehen – selbstverständlich alles aus der Region. Zum Abschluss des Holzhauersymposiums, das noch bis 29. September stattfindet, sollen acht »Himmelsspriesel« entstehen.
»Diese Worterfindung entstand, weil die Leute sagen, am Langenhard sei man dem Himmel etwas näher. Das Wort Spriesel passt gut zu unterem Waldgebiet und geht – wie die Kunst selbst – im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut«, erklärt Jörg Streib (56), Projektleiter der Ökologiestation Lahr, welche am Sonntag, 30. September, ihr 25-jähriges Bestehen feiert.
Doch dies wird nicht der einzige Geburtstag sein, der übermorgen auf dem Langenhard gefeiert wird: Das Jugendwerk im Ortenaukreis feiert sein
50. Jubiläum, der Freizeithof Langenhard wird 40 Jahre alt. Hinzu kommen Geburtstage von Projekten, die im Lauf der Geschichte vom Jugendwerk mit initiiert wurden.
Zehn bis elf Stunden
Abgerundet werden all die Feierlichkeiten von den Holzbildhauern, welche bis zum Samstag ihre Skulpturen fertig stellen. »Ich arbeite an meinem Werk täglich circa zehn bis elf Stunden«, sagt Michael Hall, der sich bei seinem Entwurf an den »Moai«-Skulpturen aus Südamerika orientiert hat. »Bei diesem Projekt musste ich mich fragen: Was geht für mich unter die Haut? Meine Antwort darauf war Südamerika. Darüber hinaus ist die Geschichte der ›Moai‹-Skulpturen faszinierend.«
Im Rahmen des Sonntagsprogramms auf dem Langenhard werden die Kunstwerke dann von ihren Machern präsentiert, erklärt und gegebenenfalls verkauft. »Die Preise für die Skulpturen sind für mich nicht bezifferbar, das darf der jeweilige Künstler selbst entscheiden«, meint Streib. Sollte eine Skulptur nicht verkauft werden, wird sie 10 Monate lang leihweise an den Freizeithof vergeben und anschließend an den Holzbildhauer zurückgegeben.
Profis am Werk
Von den Künstlern selbst ist er sehr überzeugt. »Wir hatten mehr als diese acht Bewerber für dieses Projekt, haben dann aber bewusst ausgewählt.« Während unter anderem frisch ausgebildete Holzbildhauer und eine Holzbildhauerin Streib mit ihrem Entwurf überzeugen konnten, gehören auch »Künstler mit über 20 Jahren Holzbildhauer-Erfahrung« zum Team.
Dass zwei der acht Holzbildhauer aus der costa ricanischen Partnerstadt Lahrs – Alajuela– kommen, ist für Streib ein positiver Effekt. »Somit ist unser Künstlerteam ein Generationen übergreifender, interkultureller Mix.«
Künstler aus Alajuela
Für den offiziellen Festakt auf dem Freizeithof am Sonntag erhofft sich Streib durch das Symposium zusätzliche Besucher: »Neben all den Familien, die wir zu den Geburtstagen erwarten, haben wir durch das Symposium auch Kunstinteressierten einen Grund gegeben, am Sonntag auf den Langenhard zu kommen. Es wäre schön, wenn einige dieses Angebot wahrnehmen, damit wir einen runden Tag genießen können«, meint er.
Bis dato müssen Motorsäge, Flex und Schnitzeisen aber noch mehrmals auf die Probe gestellt werden.
Finissage
Am Sonntag, 30. September, um 13.30 Uhr findet die Finissage des Holzhauersymposiums »Langenhard – Himmelsspriesel« auf dem Freizeithof statt. Im Rahmen der Geburtstagsfeiern stellen die Künstler ihre »Himmelsspriesel« vor und erklären ihre Gedanken und Ideen zum Projekt. Anschließend haben interessierte Besucher die Chance, ihren Lieblings-»Himmelsspriesel« zu erwerben.