Anti-Atomkraft-Demonstration am Grenzübergang Nonnenweier
Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986, Fukushima 2011 – und Fessenheim? Anlässlich des 30. Jahrestages der Atom-Katastrophe in der Ukraine forderten Atomkraftgegner am Sonntag bei Nonnenweier die Stilllegung des elsässischen Pannen-Meilers.
Vor 30 Jahren Am 26. April 1986 kam es in Tschernobyl zum bis dahin größten Unfall in einem Atomkraftwerk. Dieses Ereignis löste erstmals eine größere Diskussion über die Gefahren von Atomkraftwerken aus. Doch erst der nächste Super-Gau in Fukushima 2011 führte zumindest in Deutschland zum Atomausstieg. Frankreich dagegen setzt nach wie vor auf die Atomenergie. So ist das Ende der 70er-Jahre in Betrieb genommene Atomkraftwerk Fessenheim südwestlich von Freiburg trotz vieler Störfälle noch immer in Betrieb. Staatspräsident François Hollande hat die vor seiner Wahl versprochene Abschaltung immer wieder hinausgezögert.
Zum 30. Jahrestag der Kataststrophe von Tschernobyl fanden Protestkundgebungen an mehreren Brücken am Oberrhein statt. Sie richteten sich gegen Atomkraft im allgemeinen, doch vor allem forderten die Demonstranten die sofortige Stilllegung von Fessenheim.
100 Demonstranten
Gut 100 Demonstranten aus der Region waren dem Aufruf badischer, französischer und Schweizer Gruppen gefolgt, die sich an der ehemaligen Zollstation am Grenzübergang Nonnenweier/Erstein einfanden. Die Gruppe »antiatom ortenau« hatte einen Fahrrad-Korso zum Veranstaltungsort mit Treffpunkten in Lahr und Nonnenweier vorgeschlagen. Eine große Zahl der Teilnehmer hatten dazu ihre Fahrräder mit Fahnen und Transparenten ausgestattet. Gelb und Rot waren denn auch die vorherrschenden Farben auf dem Parkplatz an der Grenze.
Schreckliche Folgen
In einer kurzen Ansprache wies Vera Böhmer von »antiatom ortenau« auf die schrecklichen Folgen der Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima hin. Und sie legte dar, welche Gefahren vom maroden Atommeiler Fessenheim ausgehen. Mit dem mehrmals gemeinsamen Ruf »Fessenheim abschalten – jetzt!« endete ihr Vortrag. Weitere Redner schlossen sich an.
Autos blockiert
Während der Demonstration blieb die Straße über die Brücke frei, sodass der Verkehr ungehindert fließen konnte. Um mehr Aufmerksamkeit zu erreichen, entschlossen sich dann jedoch einige Demonstranten, die Fahrt über die Brücke zu verhindern. Die meisten Autofahrer nahmen es auch gelassen hin. Einer wollte jedoch die Durchfahrt erzwingen. In der Folge kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und den Insassen des Autos, die jedoch schnell geschlichtet werden konnte.
Gegen 14 Uhr löste sich die Demonstration auf.