Anwohnerparkzone für Quartier rund ums Lahrer Klinikum?
Das Parken auf den Straßen rund ums Ortenau-Klinikum Lahr soll neu geordnet werden. Ziel ist es nicht zuletzt, die Schulwege sicherer zu machen. Die Einzelheiten stellten Experten des beauftragten Planungsbüros und der Stadtverwaltung jetzt in einer Info-Veranstaltung den Bürgern vor.
Im Jahr 2016 nahm die Stadt Lahr am Fußverkehrs-Check teil. Bei den Begehungen nahm Merja Spott vom Büro Planersocietät aus Dortmund zusammen mit den zuständigen Fachleuten der Stadtverwaltung, Mitgliedern des Gemeinderates, Vertretern der im Quartier angesiedelten Schulen und Anwohnern unter anderem das Wohnquartier rund ums Klinikum unter die Lupe.
Schulwege oft versperrt
Dabei hatte sich der Konflikt zwischen Gehwegparken und Sicherheit im Fußverkehr als das größte Manko erwiesen. Vor allem die Schulwege werden oft von geparkten Autos versperrt, sodass den Kindern oft nur ein schmaler Gehweg zur Verfügung steht.
Untersuchung in Auftrag gegeben
Als Folge der Begehungen hatte die Stadtverwaltung das Büro Planersocietät mit der Erhebung der Parksituation beauftragt. Auf dieser Grundlage sollten Maßnahmen formuliert werden, um die Gehwege im Wohnquartier zu sichern und das Zu-Fuß-Gehen attraktiver zu machen. Die Ergebnisse stellten Merja Spott, Lucia Vogt, Leiterin der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Lahr, und Martin Stehr vom Stadtplanungsamt jetzt in einer Info-Veranstaltung vor rund 180 Anwohnern im Clara-Schumann-Gymnasium vor.
Verkehrsberuhigung
Im Vordergrund steht dabei die Einrichtung einer Anwohnerparkzone, teilt die Lahrer Stadtverwaltung mit (siehe Kasten »Stichwort I«). Mit der Neuordnung geht auch eine Verlegung der Stellplätze von den Gehwegen auf die Fahrbahn einher. Dies würde an einigen Stellen zwar das Parkplatzangebot verringern, zugleich aber für mehr Platz und Sicherheit auf den Gehwegen und für eine Beruhigung des fließenden Verkehrs sorgen. Davon würden vor allem die Schüler der drei Schulen (Geroldseckerschule, Friedrichschule und Clara-Schumann-Gymnasium), die Kinder der Kita Bottenbrunnenstraße, Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Rollator oder Rollstuhl profitieren.
Anwohner befragt
Nach anschließender Diskussion unter der Leitung von Bürgermeister Tilman Petters hatten die Anwohner anhand eines kurzen Fragebogens die Möglichkeit, ihre Meinung zur Einführung einer Anwohnerparkzone und zur Neuordnung der Stellplätze zu äußern. Die Einführung einer Bewohnerparkzone stieß dabei auf große Zustimmung; bei der Neuordnung der Stellplätze dagegen war das Echo geteilt (siehe Kasten »Stichwort II«).
Thema im Gemeinderat
Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilt, wird der Gemeinderat am 26. Februar über die Einführung einer Anwohnerparkzone und die Neuordnung der Parkplätze rund ums Klinikum beraten.
Parken ohne Ausweis begrenzt
Die Anwohnerparkzone rund ums Lahrer Klinikum soll folgende Straßen umfassen: Albert-Förderer-Straße, Stefanienstraße, Hebelstraße, Albert-Schweitzer-Straße, Christoph-Schmitt-Straße, Seminarstraße, Pestalozzistraße, Amtmann-Stein-Straße, Bottenbrunnenstraße, Klostenstraße, Hosenmattenweg, Merzengasse, Altvaterstraße, Bürklinstraße und Altfelixstraße.
Innerhalb der Zone soll ein Anwohnerparkausweis zum zeitlich unbeschränkten Parken im öffentlichen Straßenraum berechtigen. Fahrzeuge ohne Anwohnerparkausweis dürften montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr maximal zwei Stunden mit Parkscheibe auf gekennzeichneten Flächen parken, zu den übrigen Zeiten ohne zeitliche Beschränkung und Parkscheibe.
Zusätzlich sind Gästeausweise vorgesehen für Besucher der Anwohner.
Großes Ja zu Anwohnerparkzone
Bei der Info-Veranstaltung zum Thema »Neuordnung der Parkflächen rund ums Klinikum« nutzten 84 Anwohner die Möglichkeit, ihre Meinung per Fragebogen zu äußern. Ergebnisse (in Prozent der abgegebenen Stimmen):
Einführung einer Anwohnerparkzone: Dafür: 77, Dagegen: 19, Enthaltungen: 4
Neuordnung der Stellplätze. Dafür: 45, Dagegen: 43, Enthaltungen: 12