Lahr

Auf der Landesgartenschau: Was für Hinhörer – Alphörner

Wolfgang Schätzle
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10. September 2018
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(Bild 1/2) Selbst von der Ortenau-Brücke herab erklangen die Alphörner (links). ©Wolfgang Schätzle

Der Alphorntag auf der Landesgartenschau hatte viele Facetten: Ein jodelnder Texaner, eine brillante Sopranistin und natürlich jede Menge Alphörner. Auf überaus große Resonanz stieß die Alphornmesse mit vier Chören sowie das Weltmusik-Trio »Frapapepi«.

Wer am Sonntagmorgen auf der Landesgartenschau (LGS) Alphornklängen lauschen wollte, der musste sich erst einmal in Geduld üben. Es sei denn, er war im Bürgerpark, wo sich einige Alphornbläserinnen und -bläser warm spielten. Auf der E-Werk-Bühne, auf der das Hauptprogramm geplant war, lief zum eigentlichen Beginn noch ein Gottesdienst mit den evangelischen und katholischen Kirchenchören aus Ottenheim und Nonnenweier. Unter die Gottesdienstbesucher mischten sich der eine oder andere Trachtenträger und hier und da blitzten erste Alphörner hervor. 

Kaum war der Altar abgeräumt, nahmen Alphornbläser die Bühne ein und gaben diese den ganzen Tag über nicht mehr frei. Abwechselnd fanden sich dort Formationen aus dem gesamten Schwarzwald ein. Und einer hatte sie alle im Griff: Ludwig Göppert aus Schweighausen, der mit Franz Schüssele aus Friesenheim den Alphorntag organisiert hatte. Und gleich zu Beginn war Göppert auch als Dirigent der Alphornfreunde Mittlerer Schwarzwald gefordert.

Alle waren sie gekommen, worüber sich nicht nur Göppert freute. Auch Weisenbläser waren mit dabei. Danach gab es einen steten Wechsel auf der Bühne: Schneckentäler Alphornbläser, Wutschler Alphornbläser, Schwarzwälder Büchel-Chörli, Schwarzwälder Weisenbläser, die Alphorn-Freunde aus Rheinfelden und die Alphornbläser Bergfreunde aus Hallwangen sorgten für pausenloses Bühnenprogramm. Immer war etwas geboten.

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Und dazwischen gab es etwas ganz Besonderes: Die von dem Alphorn- und Multiinstrumentalist Franz Schüssele komponierte Alphornmesse aus dem Jahr 1985 wurde in Teilen aufgeführt. Gleich vier Chöre beteiligten sich. Am weitesten angereist – über 700 Kilometer – war der Görlitzer Kirchenchor, der erst in der vergangenen Weihnachtszeit die Alphornmesse mit Schüssele, Herbert Wieber und Michael Fünfgeld vor rund 1000 Besucher in die Görlitzer Peterskirche aufgeführt hatte.

Der größte Teil der Sängerinnen und Sänger kam jedoch aus Dossenheim bei Heidelberg. Deren Dirigentin Manuela Weiss leitete auch den Gesamtchor, der durch die Chöre aus Friesenheim und Ettenheim komplettiert wurde. Und die Dossenheimer hatten noch etwas mitgebracht – ein Juwel: Julia Edte verzauberte mit ihrer klaren und engelhaften Stimme im Benedictus die Zuhörer. 

Stimmen ganz anderer Art gab es vom Weltmusik-Trio »Frapapepi«. Schüssele spielte auf Alp-, Stier- und Naturhörner sowie auf einer Fujara. Begleitet von Enkhjargal Dandarvaanchig auf einer mongolischen Pferdekopfgeige. Er war auch der Stimmenakrobat, überraschte die Zuhörer mit seinem außergewöhnlichen Gesang. Der Dritte im Bunde war Pape Dieye, der auf traditionellen afrikanischen Instrumenten begeisterte. 

Der krönende Abschluss fand neben der Bühne auf der Wiese statt. Alle Alphornbläser spielten gemeinsam. Ein Hörgenuss und Schauspiel gleichermaßen, dass zahlreiche LGS-Besucher anlockte.

Stichwort

Brückenspiel

Eine Marke für sich waren zweifelsohne die Alphorn-Freunde aus Rheinfelden, die wie alle Formationen auf dem LGS-Gelände unterwegs waren. Ihre Auftritte sorgten jedoch jedes Mal für Aufmerksamkeit der anderen Art. Auf der Ortenau-Brücke wurden die Alphörner über die Seitenwand hinaus nach unten gedreht. Die an der Ampel wartenden Autofahrer quittierten diese ungewöhnliche Konzerteinlage mit rhythmischem Gehupe. Am See ging es dann buchstäblich ins Wasser. Bei den blauen Schafen mitten rein und mit dabei drei Alphorinstinnen, mit denen sie auf der LGS zusammen spielten, und ein Texaner, der eigentlich ein Schweizer ist, aber seit Jahrzehnten in Dallas lebt und nicht nur das Alphornspiel gut rauf hat. Er präsentierte sich auch als ausgezeichneter Jodler.

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