Auf einmal stand die Trotte steht wieder am alten Platz

Die alte Trotte in der Sulzer Ortsmitte. ©Karl Kovacs
Es ist ein offenes Geheimnis, wer die alte Trotte in Sulz wieder an ihren angestammten Platz bei der Kirche gestellt hat. Die Sulzer Zimmermänner sollen es gewesen sein. Welchen Platz im Ort sie letzendlich aber bekommen wird, ist noch offen.
Seit vergangenem Samstag steht die Trotte in Sulz wieder an ihrem angestammten Platz in der Ortsmitte neben der Kirche. Ein neues Dach ziert die Weinpresse, die aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammt, einige Teile fehlen noch. Wo die Trotte am Ende ihren Platz findet, ist allerdings noch offen. „Darüber entscheidet der Ortschaftsrat“, erklärte Ortsvorsteher Rolf Mauch.
Wer hinter der Aktion steht, die am Samstag für großes Aufsehen sorgte, ist ein offenes Geheimnis im Ort. Naheliegend ist, dass die Sulzer Zimmermänner, die zum Jubiläumsjahr ein Blockhaus gebaut haben, hier selbstständig gehandelt haben. Sie sind offenbar daran interessiert, dass die Trotte wieder an den alten Standort kommt. Auch auf vielen Kanälen im Internet wird diese Lösung unterstützt. Eine Passantin findet es gut, dass die Trotte zurück ist. „Die gehört einfach zum Ortsbild und es sieht doch aus, als wäre sie genau auf dem richtigen Platz“, sagt sie schmunzelnd.
Der Ortschaftsrat entscheidet
Das Objekt wurde noch nicht im Boden fixiert, aus gutem Grund. Denn die Standortfrage bleibt offen, weil sie mit der weiteren Entwicklung der Ortsmitte verknüpft ist. „Sobald wir wissen, wie es dort mit dem zweiten Bauabschnitt weitergeht, können wir auch über den Standort für die Trotte reden“, erläuterte der Ortsvorsteher. „Die Planung ist nicht abgeschlossen, es stehen auch noch keine Haushaltsmittel zur Verfügung.“ Mauch bezeichnet es als ungünstig, dass die Planungen in den Wechsel zwischen dem alten und dem neuen Ortschaftsrat gefallen sind. So sei die Sache nicht richtig vorangekommen. In seiner nächsten Sitzung, so Mauch, werde sich der Rat ihrer annehmen.
Ehe im vergangenen Jahr mit den Umgestaltungsmaßnahmen an der Ortsmitte begonnen wurden, wurde die Trotte von einigen engagierten Sulzern abgebaut und auf das Gelände des ehemaligen Sägewerks Ferdinand Kindle in der Lahrer Straße verfrachtet. Die von der Gemeinde eigens dafür verpflichtete Fachfirma kam damals zu spät, die Trotte war schon demontiert.
Zur Geschichte der Trotte: 1974 wurde sie aus dem Privatbesitz von Rosa Kollmer neben die Kirche versetzt. Fortan trafen sich dort die Jugendlichen des Dorfes, oft zum Ärger der Anwohner. In ihrem Gedicht „Unsri Trotti“ schreibt die Mundartdichterin Margarete Potratz aus Sulz: „...manchmal geht‘s arg lebhaft zuä un d‘Nochbere hätte lieber ihri Rüäh...“ Mit der Gründung des Jugendclubs 1985 und dem Ausbau des Clubhauses neben dem Rathaus wurde es dann rund um die Trotte ruhiger.