Bau eines Milchviehstalls in Ottenheim erst einmal abgelehnt
Der Ottenheimer Ortschaftsrat beriet am Dienstag über die Errichtung eines neuen Milchviehstalls in der Rheinstraße. Die Ratsmitglieder beschlossen, zunächst eine negative Empfehlung an den Bau- und Planungsausschuss auszusprechen.
Mit dem Antrag zur Errichtung eines Milchviehstalls in der Rheinstraße hat sich der Ottenheimer Ortschaftsrat am Dienstagabend in einer Vorberatung befasst. Der Landwirt will mit dem Bau die im Zuge eines Großbrands 2016 vernichteten Stallungen kompensieren.
Der neue Milchviehstall soll auf einem neuen Grundstück realisiert werden, das weiter von Straße und Wohnbebauung entfernt ist, wie Martina Stahl von der Bauverwaltung ausführte. Sie stellte die geplante Konstruktion des Gebäudes vor, das aus Holz bestehen soll. Das Gelände muss mit Blick auf den Hochwasserschutz um 1,35 Meter bis 2,45 Meter aufgefüllt werden.
Insgesamt 282 Viehplätze
Im Gebäude sind 124 Liegeplätze für Milchvieh, dazu Melkbereich sowie Heu- und Strohlager vorgesehen. Zur Ausstattung zählen ein Futtertisch von 295 Quadratmetern Fläche, ebenso ein Güllebecken, das 60 Kubikmeter fassen soll. Der Inhalt soll täglich in den Fermenter der nahe gelegenen Biogasanlage laufen. Wie Stahl ausführte, zählt zu den Plänen auch die Errichtung eines Fahrsilos. Diese Maßnahme kann rein rechtlich verfahrensfrei vorgenommen werden. Die beiden Zufahrten zum neuen Stall sind von der Rheinstraße und aus Richtung Biogasanlage her geplant. Oberflächenwasser wird über Versickerungsflächen versorgt. Insgesamt gehe es, wie Stahl ausführte, um 282 Plätze für Milchvieh.
Die Verwaltung schlug dem Ortschaftsrat vor, dem kommunalen Bau- und Planungsausschuss zu empfehlen, das Einvernehmen zum Vorhaben fristwahrend erst einmal zu versagen. Martina Stahl begründete, dass die Stellungnahmen der Fachämter gerade eingeholt würden und noch nicht vorlägen. Parallel dazu wolle die Verwaltung – wie bei sämtlichen Anträgen, die von landwirtschaftlichen Betrieben gestellt werden – eine erweiterte Angrenzeranhörung vornehmen. »Das Vorhaben ist planungsrechtlich derzeit nicht abschließend zu beurteilen, wird im Einvernehmen mit der Gemeinde entschieden. Für die entsprechende Stellungnahme haben wir einen Monat Zeit«, schilderte Stahl. Der Antrag des Landwirts sei am 21. Januar eingegangen.
Ortsvorsteherin Silke Weber (FWV) wies in der Vorberatung darauf hin, dass ihr an einer schnellstmöglichen Abwicklung gelegen sei. »Die Familie muss auf ihrem Hof mit Notlösungen arbeiten, daher wäre es schon sinnvoll, wenn sie bald bauen könnte«, so Weber.
»Bedenken anhören«
Martina Stahl bemerkte, dass das Landratsamt selbst bei gegebenem kommunalem Einvernehmen nicht schneller eine Baugenehmigung erteilen werde. »Wir sind als Verwaltung nicht gegen das Vorhaben, sind aber auch in der Verantwortung gegenüber den Angrenzern, dass sie im Rahmen der Anhörung Bedenken zum Ausdruck bringen können«, erklärte sie zum Vorgehen. Das Verfahren solle baurechtlich sauber abgearbeitet werden. Fred Maurer (FWV) verstand das Vorgehen, wünschte sich aber auch eine möglichst zeitnahe Umsetzung.
Wie vorgeschlagen, empfahl der Ortschaftsrat dem Bau- und Planungsausschuss, in dessen Sitzung am Montag, 11. Februar, dem Antrag erst einmal das Einvernehmen zu versagen.