Schwanau - Allmannsweier

Baumbestattungen in Allmannsweier kosten vorerst 360 Euro

Thorsten Mühl
Lesezeit 3 Minuten
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03. Juni 2017
In der Urne am Baum bestattet – das ist in Allmannsweier möglich.

In der Urne am Baum bestattet – das ist in Allmannsweier möglich. ©privat

Wie bereits im Allmannsweierer Ortschaftsrat so ist ein Verwaltungsvorschlag zur vorläufigen Erhöhung der Gebühren für das neue Baumbestattungsfeld auch im Gemeinderat klar durchgefallen.

Seit dem Frühjahr sind auf Allmannsweiers Friedhof auch Urnen-Bestattungen am Baum möglich. 76 Plätze stehen zur Verfügung. Die erste Bestattung fand bereits statt. Für diese einigten sich Orts- und Hauptverwaltung auf eine Pflegegebühr von 300 Euro (zuzüglich 60 Euro Grundgebühr und optional 50 Euro für ein Namensschild). Der Pflegezuschlag sei in diesem Fall ein »gegriffener, kein gerechneter Wert«, verdeutlichte Bürgermeister Wolfgang Brucker im Gemeinderat am Montag.

Hintergrund: Für das neue Grabfeld lag noch keine Kalkulation vor. Simone Stolz, stellvertretende Rechnungsamtsleiterin, hatte sich zuletzt mit dem Thema befasst. An der generellen Neukalkulation der Bestattungsgebühren wird aktuell gearbeitet. Sie soll noch 2017 diskutiert werden. Für das neue Allmannsweierer Feld wurde eine vorläufige Kalkulation erstellt. Ausgangspunkt ist der Kosten-Deckungsgrad. In der Gemeinde lag er seit 2011 zwischen 35 und 45 Prozent. Stolz führte aus, die Baumbestattung sei eine Leistung, die angesichts der vom Bauhof übernommenen Pflege über 15 Jahre den üblichen Leistungsrahmen überschreite. Die durchschnittliche Pflege einer Grabstelle liege bei 29 Euro im Jahr. Mit einbezogen wurden Faktoren wie Wegenutzung, aber auch Bauhofleistungen (Personal- und Fahrzeugkosten, Unkrautbeseitigung) einbezogen worden. Vorgeschlagen wurde eine Gebühr von 435 Euro (Pflegeaufwand) zuzüglich 60 Euro (Grundgebühr). Die 495 Euro entsprächen bei 15 Jahren Ruhezeit 99,8 Prozent Kostendeckung. Er halte das »nicht für verwerflich«, so Brucker. Die Gebühr solle bis zur Neukalkulation der Bestattungsgebühren gelten.

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»Unglaubwürdig«

Allmannsweiers Ortsvorsteherin Ria Bühler (FWV) legte dar, an der Grundgebühr gebe es auch aus Sicht des Ortschaftsrats nichts zu deuteln. Auch die kostenintensive Arbeit des Bauhofs stehe nicht infrage. Wenn jedoch neben dem »gegriffenen« Wert für die bereits erfolgte erste Bestattung, der vorgeschlagenen Gebühr und im Herbst bei der Neukalkulation das dritte Mal binnen eines Jahres mit Gebührenwerten jongliert werde, »dann würden wir uns unglaubwürdig machen«, kritisierte sie. Zudem sei die Höhe des Deckungsgrads im Vergleich zu den Vorjahren äußerst hoch. Bei durchschnittlich 15 bis 20 Beerdigungen in Allmannsweier jährlich sei nicht davon auszugehen, dass das neue Grabfeld in Rekordzeit ausgelastet sei. Brucker führte nochmals aus, dass die vom Ortschaftsrat vorgeschlagene Gebühr von 360 Euro (zuzüglich 50 Euro für ein optionales Namensschild) nicht kalkuliert, lediglich eine Richtgröße sei. Bühler wiederum sah nicht ein, »warum wegen 150 Euro ein mit klarer Mehrheit gefasster Ortschaftsratsbeschluss gekippt werden soll«. Bühler erhielt Rückhalt aus den Fraktionen. Der Verwaltungsvorschlag (495 Euro plus 50 Euro für Namensschild) wurde bei 2:16 Stimmen gekippt. Der Ortschaftsratsvorschlag (360 Euro plus 50 Euro für Namensschild) wurde bei 15:3 Stimmen angenommen.

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