Begeisternde »Magic Drums Night« in der Lahrer Stadthalle
Die achte »Magic Drums Night« in der ausverkauften Lahrer Stadthalle war mehr als eine überzeugende Darbietung verschiedener Ensembles der Lahrer Musikschule und etlichen Gästen. Das Programm bot auch Reminiszenzen an Deutschrock-Legende Udo Lindenberg.
Udo Lindenberg ist einer der wenigen deutschen Rockmusiker mit internationaler Reputation. Doch was kaum noch einer weiß: Der Ober-Paniker der Nation hat seine Karriere einst als Schlagzeuger begonnen. Er trommelte als Jungspund bei Klaus Doldingers Passport und ist daher heute noch immer am Sonntagabend im Intro des »Tatorts« zu hören. Anlass genug für die Organisatoren der »Magic Drums Night«, ihn zu würdigen.
Die erste Hommage bot das Barockorchester von Annabelle Cavalli mit »Rudi Ratlos«. Solistin Melanie Schäfer sang Udo – in Abwesenheit – glatt an die Wand.
Die Vielseitigkeit der Lahrer Musikschule stellten etliche Ensembles schlagkräftig unter Beweis. Eine besondere Überraschung war das Per-cussion-Ensemble von Charly Lüftner. Die Akteure boten eine sehr überzeugende Soloeinlage mittels acht Werkzeugkisten. Der Satz »Klappern gehört zum Handwerk« erhält so doch ganz andere Töne.
Artistik und Flamenco
Das »Duett Komplett« (Simon Flamm und Thomas Schaeffert) bot traumtänzerische Artistik, aufgepeppt mit einem virtuosen Umgang mit verschiedenen Instrumenten. Sie benutzen keine Trommeln, sondern turnten auf- und übereinander und spielten gleichzeitig Flamenco – beides übrigens sehr überzeugend. Sie animierten das gesamte Auditorium zum Mitmachen, was ganz passabel gelang. Nur bei den Synkopen haperte es etwas.
Schlagzeugmafia mit Können und Witz
Die Schlagzeugmafia aus Mannheim bot Können und Witz gleichermaßen. Das Quintett sorgte neben einem furiosen Auftritt für viel Heiterkeit. Die Pantomime, die einige der Musiker als Marionetten darstellte, war sehens- und hörenswert. Die Beute der mafiösen Musiker sei die »geballte Aufmerksamkeit und ekstatische Begeisterung jedes Publikums«, meinte Trompetenlehrer Helmut Dold, der den Abend moderierte – und mit dieser »Warnung« behielt er recht.
»Superdrumming«
Einen explosiven Auftritt der Marke »Superdrumming« legten Manuel Kopf, Leon-Paul Baumgartner und Maximilian Rusch hin. Wie ein Wirbelsturm fegte das Trio über die Bühne. »Wenig Text« heißt ein Ensemble der Friesenheimer Schule. Die zeigten wieder auf ganz andere Weise, was ein halbes Dutzend Trommeln, Becken und Kesselpauken so vermögen.
Die Trommelbande (das sind die jüngsten Schüler zwischen sechs und acht Jahren) hatte in der Form einen ersten Auftritt – samt Lampenfieber und Erlösung durch viel Applaus. Die Drum-Kids zeigten, was bereits zwischen der Trommelbande und dem Percussion-Ensemble (der Elitetruppe) steckt. Auch das war beeindruckend.
Lindenberg-Medley
Die zweite Lindenberg-Hommage kam von der Lehrer-Band und den »Kitchen Chicks« mit den Solisten Melanie Schäfer und Rainer Lenz. Ihr Medley – unter anderem mit »Cello« und dem »Sonderzug nach Pankow« – war eigentlich als Finale geplant. Doch es gab noch einen weiteren Aufritt: Manuel Kopf am Marimbaphon. Die zwei Stücke – eines davon die verdiente Zugabe – war ein krönender Abschluss eines grandiosen Abends.
Guido Schöneboom, Sozialdezernent der Stadt, erinnerte bei der Gelegenheit daran, dass die Ensembles des Abends mehrfach auf der Landesgartenschau zu sehen und zu hören sein werden.