Bernd Emmelmann setzt sich für Schach in der Stadt ein
Schon im Vorschulalter können Kinder Schach lernen – wenn auch zunächst nur mit einfachen Figuren. Mit der Initiative »Lahr spielt Schach« versucht Bernd Emmelmann Kinder und Jugendliche mit dem Spiel in Berührung zu bringen. Im Gespräch erklärt er, wie und warum.
Schach ist international: Da die Regeln auf der ganzen Welt dieselben sind, kann jeder gegen jeden beliebigen Gegner Schach spielen. Die einzige Voraussetzung ist, dass beide Spieler die Regeln beherrschen, sich daran halten und den Gegner respektieren. Auch gehört zum Schach, sich vor dem Spiel mit Handschlag zu begrüßen, sagt Bernd Emmelmann, der sich mit einer Initiative für Schach in der Stadt und im Kinder- und Jugendbereich einsetzt.
Beim Schachspielen gebe es keine Handicaps, Sprachbarrieren oder Altersunterschiede, führt Emmelmann weiter aus. Außerdem fördere das Spiel das logische Denken und habe den Vorteil, dass die Chancen der Gegner in jeder Partie gleich sind. Schach mit den vielen Figuren ist alles andere als einfach. Die Frage sei daher nur, wie Kinder das königliche Spiel mit welchen Figuren kennenlernen können. Möglich ist dies laut Emmelmann etwa ab dem dritten Lebensjahr.
Nur mit Bauern spielen
Bei den Jüngeren beginnt das Spiel tatsächlich nur mit den Bauern auf dem Feld. Der Grund ist einleuchtend: Diese Züge sind die einfachsten. Es folgen die Türme, da auch deren – ausschließlich waage-rechte oder senkrechte – Züge nicht schwierig sind. So kommen dann nach und nach die restlichen Offiziere ins Spiel. Die Springer, in aller Regel Figuren mit Pferdeköpfen, sind am schwierigsten.
Einen wichtigen Unterschied gibt es bis zuletzt. »Der König darf geschlagen werden«, sagt Emmelmann. Erst wenn alles andere sitzt, komme zum Schluss die Regel »Schach matt« ins Spiel. Dass der Baden-Badener Spaß an Schach hat, ist beim Gespräch herauszuhören. Er gibt jedoch offen zu: »Ich bin kein besonders guter Spieler.«
Emmelmann hat als Jugendleiter in einem Sportverein Erfahrungen gesammelt, bevor er selbst mit Schach in Berührung kam. Das war beim Schachklub in Baden-Baden, wo in den vergangenen Wochen ein renommiertes Turnier von jugendlichen Talenten gegen verschiedene Großmeister über die Bühne gegangen ist. Emmelmann hat bei einem früheren Turnier mitgeholfen und schnell erkannt, dass er in einem gewissen Alter sicher nicht mehr Schachmeister werden würde. Umgekehrt sei aber die Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen und Schach spannend und sehr interessant.
Er hat die Aufgabe in eher organisatorischer Form als Jugendleiter übernommen. Um-gekehrt kann er den Kindern und Jugendlichen selbstverständlich alle Züge und Regeln beibringen oder kennt die Grundsätze.
Kontakt nach Lahr
Der Kontakt nach Lahr ist vor etwa fünf Jahren durch die Freundschaft mit einer Erzieherin zustandegekommen. Tatsächlich hat Emmelmann damals mit Kindern in verschiedenen Lahrer Vorschuleinrichtungen begonnen. Da diese Zöglinge längst das Schulalter erreicht haben, ist der Kontakt von den Kitas zu den Grundschulen übergesprungen. Inzwischen hat sich die Idee ausgeweitet, da die jungen Spieler auf weiterführenden Schulen sind. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass der Lahrer Schachklub längst mit im Boot ist.
Bei der Aktion »Kinder, Kunst, Spiele« im Stadtpark hatte Emmelmann in der ersten Woche der Osterferien unter dem Dach des Pavillons Schachbretter dabei und prompt Interesse gefunden. Die Bretter waren damals allesamt belegt.
Schach in Kitas und Schulen
Die Initiative gibt es an den Kitas Peter und Paul, Am Schießrain und in der Alleestraße. Bei den Grundschulen sind die Luisenschule, die Geroldseckerschule und die Schutterlindenbergschule sowie die Grundschule Sulz mit von der Partie. Weiterführende Schulen sind das Max-Planck-Gymnasium und die Otto-Hahn-Realschule. Der Kontakt mit der Eichrodtschule und dem Scheffelgymnasium ist in der Planungsphase. Der Schachklub Lahr bietet immer freitags Training im Treffpunkt Stadtmühle an. Von 18 bis 20.30 Uhr trainieren Jugendliche, danach Erwachsene.