Besondere Freunde: TuS und FC Ottenheim
Zwei Ottenheimer Vereine arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen – Turn- und Sportverein und Fußballclub. Die Kooperation mündet am Sonntag erstmals in einen gemeinsamen Familientag samt folgendem Partyprogramm.
Das Verhältnis des 1920 gegründeten TuS zum 1964 gegründeten FCO war in Ottenheim seit jeher besonderer Art. Heute ist die Kooperation eng und fruchtbar, die Anfänge hingegen waren durchaus holprig. 1963 stellten die Fußballer vor ihrer Gründung als Verein zunächst die Anfrage, beim TuS als Abteilung eine sportliche Heimat zu finden. Der damals noch vorwiegend vom Turnen geprägte TuS lehnte das jedoch ab. Heute unvorstellbar, denn im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Vereine schnell angenähert.
Das mag nicht zuletzt damit zu tun haben, dass Mitglieder vieler bekannter Ottenheimer Familien (Schnak, Karkossa, Heimburger, Leuthner, Stiefel, Weide) bei beiden Vereinen Spuren hinterlassen haben. Über die Jahre entstanden Fundamente, von denen heute noch profitiert wird. Ein Beispiel: Erik Weide, heute Bürgermeister Friesenheims, war von 2008 bis 2016 TuS-Vorsitzender, sein älterer Bruder Lutz amtiert seit 2002 an der Spitze des FCO. Dass verwandtschaftliche Bande die Umsetzung von Projekten auf dem kleinen Dienstweg erleichtert, liegt auf der Hand.
»Schlacht« 2013
Die Verbindung der Vereine zeigt sich auf mancher Ebene. Seit 2001 stellt der FCO Sportheim und Areal für den »Lauf in den Mai« zur Verfügung, den die Tus-Abteilung Lauftreff mit Erfolg ausrichtet. Dass bei aller Freundschaft aber auch Frotzelei unter den Sportkameraden herrscht, wer die »anspruchsvollere« Sportart betreibt, zog bereits einige Vergleiche nach sich. Das 2013 auf dem Fußballplatz stattfindende Messen – die »Schlacht um Ottenheim« – gewann der FCO deutlich mit 7:0. Die Handballer revanchierten sich später beim Beachhandball.
2015 dann der Höhepunkt der Verbundenheit: Handball-Herren und -damen des TuS stiegen in die Südbaden- und Oberliga auf. Zu Gast bei zahlreichen Heim- und Auswärtsspielen waren FCO-Abordnungen, die lautstark unterstützten. Umgekehrt war das auch bei den Fußballern der Fall, die durch die Handballer unterstützt wurden. Alles mündete, als der FCO-Aufstieg in die Kreisliga A das »Meistertriple« abrundete, in gemeinsamen Feiern. »Wahnsinn, was hier passiert, wir alle zusammen – das ist geil«, sagte seinerzeit Sven Wahle (FCO-Trainerteam). Sogar eine gemeinsame Kampagne ließen sich beide Vereine einfallen. »Odne 2015 – ein Dorf steigt auf« lautete das unvergessene Motto. Heute ist es gang und gäbe, dass Handballer wie Johannes Weide, Florian Langenbach, Eric Schnak oder Manuel Ziegler den FCO im Spielbetrieb der zweiten Mannschaft (Kreisliga C) tatkräftig unterstützen. Auch im Training wird gemeinsam Leistung gezeigt.
Kooperation pflegen
Am Pfingstsonntag steht mit Familientag und Sportlerparty die neueste Zusammenarbeit bevor. »Die Veranstaltung entstand aus der Überlegung heraus, gemeinsam etwas Neues ausprobieren zu wollen«, so FCO-Spielausschuss-Vorsitzender Andreas Ellereit. Ein breites Publikum ansprechen, dabei die Kooperation weiter pflegen – auch künftig zentrale Ansatzpunkte von FCO und TuS.
Pfingstsonntag
Am kommenden Pfingstsonntag, 4. Juni, richten FC und TuS Ottenheim erstmals gemeinsam einen Familientag aus. Die Veranstaltung findet zwischen 14.30 und 18 Uhr auf dem Sportplatz (Georgenstraße) statt. Am Abend laden beide Vereine dann ab 20 Uhr zur ersten gemeinsamen Sportlerparty im und rund um das FCO-Heim ein.