Brand einer Windkraftanlage auf dem Langenhard
Auf dem Lahrer Langenhard ist gestern ein Windrad ausgebrannt. Polizei und Feuerwehr mussten das Gebiet weiträumig absperren und die Anlage kontrolliert abbrennen lassen. Als Brandursache wird ein technischer Defekt vermutet; den Schaden schätzt die Betreibergesellschaft auf 1,5 bis 2 Millionen Euro.
Der Alarm ging um 12.38 Uhr in der Leitstelle ein. Obwohl die ersten Einsatzwagen nur kurze Zeit später am Einsatzort hoch über Lahr eingetroffen waren, blieb den rund 30 Feuerwehrleuten aus Lahr und Seelbach nichts weiter übrig, als den Fortgang des Brandes zu beobachten – die Gefahr für Leib und Leben war zu groß. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei fing das Windrad im Bereich der Nabe Feuer.
Der Einsatz gestaltete sich schwierig: Der weitgehend unbewohnte Langenhard wird von den Lahrern und Seelbachern als Wander- und Freizeitgebiet genutzt. So mussten 40 Kräfte der Bereitschaftspolizeidirektion und des Polizeireviers Lahr alle Waldwege in der Umgebung des brennenden Windrads absperren. Die Vorsichtsmaßnahme war berechtigt: Gegen 13.30 Uhr brach ein Rotorblatt ab und stürzte aus 90 Metern Höhe in den angrenzenden Wald. Die Flügel des Windrads sind zwar aus Kunststoff, wiegen mit 38 Metern Länge aber jeweils neun Tonnen. »Es verbrennt zwar jede Menge Kunststoff, doch das ist nicht gesundheitsgefährdend«, betonte der Lahrer Feuerwehrkommandant Thomas Happersberger.
Das Windrad steht seit acht Jahren auf dem Langenhard und wird von der Ökostromgruppe Freiburg betrieben; sie hat 30 Anlagen im Schwarzwald. »So etwas hatten wir aber noch nie«, betonte Geschäftsführer Andreas Markowsky auf Anfrage der Mittelbadischen Presse. Der Brand eines Windrads sei so selten wie der eines Kirchturms.
Sachverständiger prüft
Alle Windräder der Gruppe würden regelmäßig gewartet und geprüft. »Wir haben einen Totalschaden«, stellt Markowsky fest. Der Gruppenchef schätzt die Schadenshöhe auf 1,5 bis 2 Millionen Euro; die Polizei hatte den geschätzten Schaden gestern auf 2 bis 3 Millionen Euro beziffert. Um die Brandursache zu ermitteln, will die Ökostromgruppe einen Sachverständigen hinzuziehen. Die Absperrung wird weiter bestehen bleiben, bis keine Gefahr mehr vom ausgebrannten Windrad-Torso ausgeht.