Lahr

Bürgerenergiegenossenschaft erwirbt Fotovoltaikanlage

Frank Hansmann
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12. Juni 2017

Es dürfte mehr sein: Die Bürgerenergiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden entlastet den Vorstand, obwohl die Rendite noch nicht im Plan liegt. ©Frank Hansmann

Die Bürgerenergiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden beteiligt sich an einer weiteren Fotovoltaikanlage und ist dadurch voll investiert. Für das vergangene Geschäftsjahr wird eine Dividende ausbezahlt, die eine Rendite von 2,1 Prozent ergibt.

Aus Renditesicht stellt eine Beteiligung an der Bürgerenergiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden (BEG) sicherlich keine Gelddruckmaschine dar. Doch mit einer Dividendenausschüttung von 2,1 Prozent übersteigt die Rendite das derzeitige Zinsniveau für viele Geldanlagen. Die 188 anwesenden der derzeit 1044 Mitglieder der Genossenschaft stimmten bei der Hauptversammlung in Friesenheim der Ausschüttung der im Vorjahresvergleich fast verdreifachten Gewinnsumme von 119 000 Euro ebenso einstimmig zu wie der Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand. 
Allerdings erinnerte ein Anleger an die ursprüngliche Renditeprognose von drei bis vier Prozent jährlich. Diese zu erreichen, sei auch nach wie vor das Ziel, versicherte Vorstandsvorsitzende Brigitta Schrempp. Zuletzt war die BEG mit 4,77 Millionen Euro investiert. Eine weitere Million  Euro lag brach und erbrachte aufgrund der allgemeinen Zinssituation keinen Ertrag. 
Doch dies ändert sich nun. Zum Kaufpreis von 1,15 Millionen Euro wurde von der Badenova eine Fotovoltaik-Anlage auf einem ehemaligen Munitionsdepot im Wald von Offenburg-Waltersweier erworben.  »Dieses Projekt passt optimal in unser Portfolio«, freute sich Schrempp, zumal der Erwerb rückwirkend zum 1. Januar erfolgt. Schrempp prognostizierte eine Rendite von 3, 8 Prozent vor Steuern für die neu erworbene Anlage. 
Bislang ist die BEG an Fotovoltaikanlagen auf dem Mattenhof Gengenbach, dem Freizeithof Langenhard und dem Dach der Technischen Betriebe Offenburg beteiligt. In Sachen Windkraft flossen die Einlagen der Genossenschaftsmitglieder in die beiden Anlagen in Schopfloch/Berghülen und der Prechtaler Schanze. Zwischen zwei und knapp neun Prozent entwickelten sich die Erträge dieser Anlagen über den Planzahlen. Mit einer Ausnahme: Die Windkraftanlage Schopfloch/Berghülen blieb trotz Gewinn 9,5 Prozent unter den Erwartungen. »Es war ein schlechtes Wind-Jahr, der Wind blies 15 Prozent unter den Durchschnittswerten«, so Vorstandsmitglied Frank Kunzelmann. Hinsichtlich der Fotovoltaik-Erträge sprach Kunzelmann von einem guten, jedoch nicht herausragenden Jahr 2016. Rekorderträge in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres stimmten ihn optimistisch. 
Politischer Kurs
Vorstandsvorsitzende Schrempp sah die BEG nunmehr fünf Jahre nach Gründung etabliert, hinterfragte aber auch die politische Ausrichtung in Sachen Energiewende. Gerade die privaten Haushalte seien bei der Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) besonders belastet. Bei nur 19 Prozent Stromverbrauch würden sie 36 Prozent der Kosten tragen. 
Ob es jemals zu einer Beteiligung an der geplanten Wasserkraftanlage Geisteichwehr kommt, ist derzeit unklar. Vorstandsmitglied Tatiana Demeusy verwies auf das derzeit noch laufende Erörterungsverfahren beim Landratsamt. Zudem sei die Förderung durch das Land noch nicht abschließend geklärt. 
Ehrenamtlich tätig
Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Seidel unterstrich das ehrenamtliche Wirken von Aufsichtsrat und Vorstand. Den positiv ausgefallenen Prüfungsbericht des Genossenschaftsverbands verlas Aufsichtsratsmitglied Peter Pohlmann.
Förderung Hauptaspekt
Hinsichtlich der Dividendenrendite von 2,1 Prozent teilte Vorstandsmitglied Berthold Geppert dem Lahrer Anzeiger auf Nachfrage mit, dass die BEG im Vergleich mit anderen Bürgergenossenschaften rentabel sei, betonte aber auch: »Wer nur aus Renditeaspekten investiert, ist bei uns falsch. Es geht uns auch um die Förderung erneuerbarer Energien.«

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