Schwanau

Bürgerinfo in Schwanau offenbart Defizite

Hans Weide
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19. April 2018

©Grafik: Christel Stetter-Golderer

Leben die Menschen gerne in Schwanau? Offenbar ja. Das ist unterm Strich das Ergebnis einer Umfrage, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Kritik gab es allerdings auch: vor allem an der Nahversorgung.

Zur Bürgerinfo hatte die Gemeinde Schwanau auf Mittwoch nach Allmannsweier in die Silberberghalle geladen. Das Interesse war überschaubar. Etwa 80 Frauen und Männer wollten hören, was unterm Strich bei der Bürgerbefragung im vergangenen Jahr herausgekommen ist. 

Hintergrund ist: Schwanau will ein Entwicklungskonzept erstellen. Erste Maßnahme war, 27 Fragen an die Bürger zu stellen. So sollten die Menschen vor Ort frühzeitig beteiligt werden, ein Meinungsbild liefern und auf wichtige Themen hinweisen. Mit der Erhebung war Elmar Groß von der Steg Stadtentwicklung GmbH beauftragt. 

2825 Haushalte hatten die Fragen bekommen – 532 hatten geantwortet. Das sind knapp 19 Prozent, was Groß als überdurchschnittlich gut im Vergleich mit anderen Gemeinden bezeichnete. Alle Altersgruppen waren angesprochen. Die Antworten wurden insgesamt, aber auch nach Ortsteilen getrennt aufgeschlüsselt. 

Gut versorgt

Erfreulich war zunächst einmal, dass bis auf einen geringen Anteil die Schwanauer in ihrer Gemeinde gern leben überwiegend gut versorgt fühlen. Vorteile werden besonders gesehen im sozialen Umfeld, in der naturnahen Landschaft, im Vereinsleben, in der Freizeit und in der Wohnqualität. Unterstützt wird dies auch dadurch, dass 87,4 Prozent nicht von Schwanau wegziehen würden. Dies gilt auch für die Ortsteile, wobei Ottenheim mit 94,8 Prozent und Allmannsweier mit 91,6 Prozent an der Spitze liegen.
Größere Abweichungen gab es nur bei ganz speziellen und aktuellen Fragen in den einzelnen Ortsteilen. In Nonnenweier und Wittenweier wird die fehlende Nahversorgung bemängelt. Nonnenweier sieht sich auch gegenüber Ottenheim oft benachteiligt. Dies dürfte auf die zur Zeit noch im Bau befindliche Ottenheimer Dorfmitte zurückzuführen sein, die im Hinblick auf die hohen Kosten gerade in Nonnenweier kritisch gesehen wird. Als Fehlplanung wird sie allerdings auch etwas zusammenhangslos unter der Frage nach dem Handlungsbedarf selbst in Ottenheim und Wittenweier bezeichnet. Dazu wird in Allmannsweier ausdrücklich keine Dorfmitte gewünscht. In diesem Zusammenhang dürfte auch der mehrfach geäußerte Satz »die Gemeinde sollte sich nicht immer nur um Ottenheim kümmern« zu sehen sein. 

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Ansonsten stehen bei den Defiziten »Verkehrsberuhigung und Parken« in Allmannsweier an erster und in den anderen Ortsteilen jeweils an zweiter Stelle. Auch der Leerstand von Häusern wird in drei Ortsteilen (Allmannsweier, Nonnenweier, Wittenweier) bemängelt, während in Allmannsweier und Ottenheim zu wenig Sporthallenkapazitäten genannt werden.

Grundsätzlich befürworten alle Ortsteile eine Weiterentwicklung am jeweiligen Wohnort auf den Gebieten Wohnen und Arbeiten. Lediglich Allmannsweier wünscht in der Mehrzahl keine neuen Gewerbeflächen, was durchaus auf Grund der derzeitigen Situation – unter anderem die Firma Herrenknecht – verständlich ist.

In der anschließenden Diskussion wurde unter anderem das noch immer vorhandene Ortsteildenken beanstandet. Dem gegenüber standen Wortmeldungen, die in ihren Ortsteilen Benachteiligungen gegenüber den anderen sahen. Als besonders großes Problem kam jedoch die Nahversorgung in Nonnenweier und Wittenweier zur Sprache.  

Streifzüge geplant

Mit der Bemerkung »wir werden jetzt in vielen Handlungsschritten die Maßnahmen für die kommenden Jahre auf den Weg bringen und das geschieht immer unter Einbeziehung der Bürger« fasste Bürgermeister Wolfgang Brucker das Ergebnis der Befragung zusammen. Dazu lud er zu Streifzügen in der Gemeinde am 9. Juni in Allmannsweier und Nonnenweier und am 16. Juni in Ottenheim und Wittenweier ein. Außerdem kündigte er an, dass das Ergebnis der Befragung auch auf der Homepage der Gemeinde nachgelesen werden kann. 

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