Friesenheim

Bürgermeister Weide: Versprechen an Friesenheimer

Karsten Bosch
Lesezeit 4 Minuten
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19. Januar 2018

(Bild 1/3) Zahlreich war das Publikum erschienen beim ersten Friesenheimer Neujahrsempfang. ©Karsten Bosch

Zum ersten Mal richtete die Gemeinde Friesenheim am Mittwoch einen Neujahrsempfang aus. Nach den kurzweiligen anderthalb Stunden konnte man den Verantwortlichen gratulieren.

Man kann es vorwegnehmen: Der erste Neujahrsempfang der Gemeinde Friesenheim in der Sternenberghalle ist auf eine gute Resonanz gestoßen. Die Reden ernst mit mehr als einem Hauch von Humor, ein Musikverein aus Oberweier, der das auch instrumental unterstrich, und originelle Ideen hier und dort.

Und das, obwohl der Bürgermeister Erik Weide am Mittwoch seine Rede mit der ersten Strophe des »Odner Neujahrslieds«, aus dem »Ausland« also, begann. Dies nicht von ungefähr, denn die Symbolik des Lieds, aber auch des Brauchs, dies in der Silvesternacht zusammen zu singen, sich ein gutes neues Jahr zu wünschen, war einer der Gründe, warum man nun auch von seiten der Gemeinde Friesenheim zum Empfang lud.

Zukunft im Vordergrund

Freilich erschien Weide der Text doch etwas stark rückwärtsgewandt zu sein. »Grundsätzlich soll die Zukunft im Vordergrund stehen«, erklärte er.

Und machte dennoch erst einmal einen Schritt zurück. Denn Neujahrsempfänge gab es in Friesenheim schon vorher. Der Turnverein hatte dies übernommen, und dessen ehemaliger Vorsitzender Walter Bähr kam nach des Bürgermeisters Rede auch noch zu Wort.

Der meist gestellte Satz in der Zeit als Bürgermeister sei, so Weide, der folgende gewesen: »Und – haben sie sich in Friesenheim schon schön eingelebt?« Diesen Satz könne er nur mit einem »Ja« beantworten. 

Weides Versprechen

Er habe in seiner Zeit, immer tatkräftig unterstützt von seinen Verwaltungsmitarbeitern, Ideen gehabt, die mal finanziell oder an zu geringer personeller Ausstattung auch gescheitert seien. Ganz speziell sagte er: »Liebe Friesenheimer, ich verspreche Ihnen hiermit feierlich, ich werde nie mehr an den Öffnungszeiten Ihres Heckenplatzes rumdoktern.«

Auf gut Deutsch habe er sich mit großer Unterstützung einarbeiten dürfen.

An aktuellen Tätigkeitsfeldern nannte er natürlich zuerst den sozialen Wohnungsbau. Er sei für die Flüchtlingsunterbringung genauso wichtig wie für die Einheimischen.

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Und, nicht zu vergessen: »Der Umbau des Bima-Gebäudes in Oberschopfheim erzeugt nicht nur viele Quadratmeter Wohnfläche, zeitgleich wird hierdurch aber auch ein ungenutzter Bereich saniert und optisch deutlich aufgewertet.« 

Ähnlich sieht er auch das Baugebiet in Schuttern, wo neben dem Wohnhaus noch etwa 40 Bauplätze anfallen. Und in Heiligenzell habe man das Kloster gekauft.

»Deutlich schlanker«

Das führte ihn zum zweiten Schwerpunkt: den Finanzen. Allein im Kernhaushalt seien 4,5 Millionen Schulden eingeplant.

Wenn auch wahrscheinlich nicht die gesamte Summe gebraucht werde, sei dies doch ein hoher Betrag. Erik Weide nannte jedoch auch Zahlen, die diese Entwicklung abfedern. Er wusste indes: »Die zukünftigen Haushalte müssen natürlich deutlich schlanker sein.«

Ein weiteres Problem in der Gemeinde: der Verkehr. »Die Wichtigkeit dieses Themas war mir durchaus bewusst. Ich muss aber zugeben, dessen allumfassende Präsenz hat mich doch überrascht.«

Nicht nur an den Durchgangsstraßen sondern überall werde darüber diskutiert. Man habe deshalb entschieden, beginnend im Jahr 2018, das 2002 erstellte Verkehrskonzept fortzuschreiben. Allerdings sagt er auch: »Wir können den Verkehr nicht weghexen.«

Außerdem nannte er viele weitere Schwerpunkte. Sie alle brauchen Geld, eine gut mit Weide zusammen arbeitende Verwaltung. Aber ebenso die Bürger.

Kirchlicher Segen

Walter Bähr sprach davon, wie er es genoss, nicht mehr beim Neujahrsempfang sprechen zu müssen. Bis er eben die Einladung bekam, bei diesem doch wieder das Wort ans Publikum richten zu dürfen. Er ging hauptsächlich darauf ein, wie schön es sei, bei diesem Anlass gute Wünsche auszusprechen und entgegenzunehmen, auch, wenn man lange überlegt habe, ob man überhaupt hingehen sollte. Pfarrer Steffen Jelic sprach noch einen Segen aus.

Dann betrat der Bürgermeister, begleitet von Stellvertreterin Charlotte Schubnell, nochmal die Bühne. Mit der Zeit gesellten sich Walther Bähr, Weides Sekretärin Mareike Volk, die das Ganze organisiert hatte, Bürgermeister-Gattin Nadine Weide sowie zum Schluss Schutterns Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf als Kaminfeger dazu. Und zum Schluss sangen sie zusammen mit dem Publikum das Lied: das »Badnerlied«.

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