BUND Friesenheim kritisiert Norma-Pläne Heiligenzell
Der BUND Friesenheim kritisiert, dass der Plan für den Norma-Markt in Heiligenzell teilweise unausgewogen sei. Nicht akzeptabel sei der Wegfall junger Bäume, und die Zufahrt sollte anders gestaltet werden.
»Der Plan ist unserer Ansicht nach nicht gut ausgearbeitet«, sagte Wolfgang Huppert am Dienstagabend bei einem BUND-Treffen im »La Polyp« in Friesenheim. Gegen den Norma-Markt, der auf dem alten Festplatz bei Heiligenzell demnächst gebaut werden soll, hat der Vorsitzende der Ortsgruppe Friesenheim keine Einwände. Aber drumherum liegt seiner Meinung nach einiges im Argen.
Als »Mord« bezeichnete Huppert beispielsweise die Tatsache, dass die noch jungen Bäumen entlang der Kreisstraße, die erst vor vier Jahren gepflanzt wurden, wieder entfernt werden sollen. »Das ist ein Frevel!« Seiner Auffassung nach sollten diese Bäume unbedingt stehen gelassen werden, das Astwerk könnte man so beschneiden, dass es nicht in Konflikt mit den dort parkenden Autos käme.
Bei einem Vor-Ort-Termin mit Ortsvorsteher Gerold Eichhorn und einigen Ortschaftsräten habe er bereits die Bedenken aus Sicht des BUND vorgetragen. Dazu gehört auch, dass die geplante Zufahrt aus der Westendstraße äußerst knapp sei. Es werde nach den vorliegenden Plänen eng, rein und raus zu kommen, ist sich Huppert sicher. Er rechne sogar mit einem künftigen Unfallschwerpunkt zwischen Zufahrt und Kreisstraße. Joseph Hugelmann verwies auf die Straßenverkehrsbehörde, die dies sicherlich entsprechend prüfen werde. Dem entgegnete Huppert, dass es überhaupt ein »Kardinalsfehler« sei, solche Supermärkte an viel befahrenen Straßen zu bauen. Nach seiner Auffassung müsse die Zufahrt weiter von der Kreisstraße weg, eher an die Allmendstraße.
Ein weiteres wichtiges Thema sei die Oberflächenversiegelung. Der Idealfall wäre ein begrüntes Dach. Der Gemeinderat könnte dies verpflichtend in seine Satzung beziehungsweise Bauvorschriften schreiben, wenn es um Neubauten im Industriebereich geht. »Entweder man macht das Dach grün oder eine Solaranlage aufs Dach«, forderte Huppert. Falls es eine Solaranlage sei, wäre aber im aktuellen Fall immer noch das Problem mit dem schnellen Abfluss. Der BUND-Vorsitzende findet, das Gelände sei für einen Entwässerungsgraben zu eng. Auf der anderen Seite der Allmendstraße fließt der Heiligenzeller Dorfbach durch. Den könnte man nach Auffassung des BUND Friesenheim verbreitern, so würde zumindest die Fließgeschwindigkeit verringert. Huppert hoffe, dass das Wasserwirtschaftsamt eine Stellungnahme zum bereits eingereichten BUND-Vorschlag zur Verbreiterung abgibt.