Burgen der Ortenau: Oberweier bekommt neue Ausstellung
Die nächsten fünf Monate prägen Burgen der Ortenau und des Elsasses die unteren Räume des Heimatmuseums. Ignaz Eberenz stellt einen Teil seiner Burgen-Modelle in Oberweier aus.
Mittelalterliche Burgen zählen in Deutschland zu den meist besuchten Touristen-Attraktionen. Deren Faszination holt nun der Verein für Oberweierer Heimatgeschichte in Miniatur ins Heimatmuseum nach Oberweier. Viele denken beim Anblick von Burgen an Ritter, Burgfräulein und prunkvolle Feste. Andere wiederum sind einfach nur fasziniert von den Bauwerken. Zu ihnen gehört zweifelsohne Ignaz Eberenz aus Sasbach am Kaiserstuhl, der seit über 40 Jahren selbst Ruinen wieder zum Leben erweckt, Unterlagen, Schriften, Pläne zusammensucht, rekonstruiert und die Burg im Maßstab 1:60 als Modell „neu“ entstehen lässt.
260 Modelle
Eberenz hat mittlerweile stattliche 260 handgefertigte Burgen-Modelle in seiner beeindruckenden Sammlung. Eine kleine Auswahl davon, nämlich zehn aus der Region sowie weitere sieben Burgen aus dem benachbarten Elsass können nun ab Sonntag im Heimatmuseum in Augenschein genommen werden. Der Besucher kann sich somit ein umfassendes Bild davon machen, wie beispielsweise die Hohen-Geroldseck auf dem Schönberg oder das Schloss Ortenberg bei Ortenberg einst ausgesehen haben. Zudem stellt der Heimatgeschichte-Verein entsprechendes Infomaterial zu den ausgestellten Burgen zur Verfügung. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich aber auch eine Groß-Geroldseck, deren Ruinen stehen allerdings nicht in der Ortenau, sondern im elsässischen Haegen. Weiter zu sehen sind Burgen unter anderem aus Diersburg, Lahr, Oberkirch, Schwanau, Schenkenzell, Seelbach und Scherwiller.
Dass dies möglich wurde, ist vor allem ein Verdienst von Reinhard Krauß, der den Kontakt zum Künstler Ignaz Eberenz herstellte und nun die Ausstellung „Burgen der Ortenau“ zusammen mit Archivar Albrecht Stuber zusammenstellte. Krauß und Stuber, die am Montag zu einem Werkstattgespräch in die Ausstellungsräume eingeladen hatten, sind ohnehin die „Ausstellungs-Macher“ im Verein schlechthin. Sie bringen eine jahrzehntelange Erfahrung mit und haben nicht nur Infomaterial über die Burgen für die jugendlichen und erwachsenen Besucher zusammengetragen. Denn die Ausstellungen im Heimatmuseum werden oft auch von Kindergartenkindern und Grundschulklassen aufgesucht, weshalb sie inspiriert von Kinder-Sachbüchern das Leben auf einer Burg den Jüngsten in Wort und Bild näherbringen wollen.
Die nach historischen Quellen rekonstruierten Burgen-Modelle sind bis Februar 2020 jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr im Heimatmuseum zu sehen. Zusätzlich auch am zweiten Weihnachtsfeiertag. Bei der Eröffnung am kommenden Sonntag, 6. Oktober, wird auch der Sasbacher Burgen-Experte Ignaz Eberenz, der laut Krauß wegen der Vielzahl seiner Burgen eigentlich „von Eberenz“ heißen müsste, persönlich anwesend sein.