Camping in Schuttern wird teurer: Das sind die Gründe

Der Campingplatz am Schutterner Baggersee ist bei Dauer- und Kurzzeitcampern beliebt. © Foto: Heidi Fössel
Der Friesenheimer Gemeinderat hebt die Gebühren für Dauercamping und Kurzzeitgäste an, manchen Gemeinderatsmitgliedern nicht weit genug. Das Naherholungsgebiet Baggersee ist ein Eigenbetrieb der Gemeinde.
Dauercamper und Tagesgäste auf dem Campingplatz in Schuttern müssen künftig mehr bezahlen. Das hat der Gemeinderat Friesenheim in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen. So manchem Ratsmitglied erschienen die Gebühren selbst nach der Anhebung noch verhältnismäßig niedrig – wie Kämmerer Joachim Wagner erklärte, hat das aber einen Grund.
Das Naherholungsgebiet Baggersee ist ein Eigenbetrieb der Gemeinde, erklärte Wagner. Er soll keinen Gewinn erzielen. Also sind die Gebühren im Idealfall so gestaltet, das am Ende des Jahres zumindest ungefähr eine schwarze Null auf dem Papier steht.
Keine Gewinnerzielungsabsicht
Ist das nicht mehr der Fall, wird es Zeit, die Gebühren anzupassen – so wie es zuletzt 2016 geschehen ist. Seither sind die Kosten in dem Eigenbetrieb laut Wagner gestiegen: Neue Gebäude sorgen für höhere Abschreibungen, die laufenden Kosten wurden teurer, das Seehaus wird umgebaut und es ist mehr Personal im Einsatz. „Das wird natürlich irgendwann zu Anpassungen führen“, so Wagner.
Durch die Anhebung der Gebühren rechnet die Gemeinde mit Mehreinnahmen von rund 136.000 Euro pro Jahr – die aus Sicht der Verwaltung ausreichen sollten, um die Kosten der kommenden Jahre aufzufangen. Neben den Camping-Gebühren soll auch die Pacht für die Gaststätte um rund 12.000 Euro angehoben werden.
Darüber, dass eine Erhöhung der Pachten und Gebühren angemessen ist, waren sich die Mitglieder des Gremiums einig. Laut Schutterns Ortsvorsteher Jürgen Kopf (FW) sei die Nachfrage auf dem Campingplatz hoch, die Beurteilungen gut und auch bei den Dauerplätzen gebe es keinerlei Probleme, diese an den Mann zu bringen. Er hob zudem hervor, dass der Baggersee sozusagen das Freibad der Gemeinde Friesenheim sei. „Der Campingplatz ist ein Aushängeschild der Gemeinde“, fand auch Martin Buttenmüller (CDU), der sich im Namen seiner Fraktion eine regelmäßigere Anpassung der Gebühren wünschte.
„Aushängeschild der Gemeinde“
Simone Buttenmüller (GLU) hielt die Preise selbst nach der Anhebung noch für zu niedrig. „Es gibt viele Campingplätze, die weniger gut ausgestattet sind und die deutlich höhere Preise haben“, argumentierte sie. „Die Jahrespacht für Dauercamper ist meines Erachtens ein Schnäppchen.“ In Anbetracht der Infrastruktur, die die Gemeinde auf dem Campingplatz biete, könne sie die niedrigen Preise nicht nachvollziehen.