CDU Friesenheim-Heiligenzell feiert "70 Jahre und mehr"
Die CDU Friesenheim feierte ihren 70. Geburtstag mit zweijähriger Verspätung. Der Ortsverband erfreut sich in seinem 72. Jahr an enorm steigenden Mitgliederzahlen.
Eine Neuerung im deutschen Parteienwesen nach 1945 war es, Christen beider Konfessionen in eine gemeinsame Partei einzubinden. Die Badische Christlich Soziale Volkspartei (BCSV) wurde gegründet. Auch in Friesenheim machten sich damals evangelische und katholische Christen politisch auf den Weg und gründeten am 2. Mai 1946 eine Gemeindegruppe der BVSV. Im April 1947 kam die Namensänderung zur CDU (Christlich Demokratische Union).
Über die Entwicklung des CDU-Ortsverbands Friesenheim seit der Gründung 1946 bis heute hat der Lahrer Anzeiger bereits ausführlich berichtet. Nachzulesen ist diese auch in einer 40-seitigen Festschrift zu »70 Jahre CDU – Ortsverband Friesenheim & Heiligenzell«, die am Freitag in der »Kleinen Reblaus« in Friesenheim im Rahmen einer Feier vorgestellt wurde. Gefeiert wurde dort der Runde – eigentlich mit zweijähriger Verspätung, aber 2016 waren die Verantwortlichen nebst Mitglieder in die 1000-Jahrfeier von Friesenheim und Heiligenzell eingebunden. So gesehen wurde am Freitag»70 Jahre und mehr« gefeiert. Eine Feier, die nicht nur von den obligatorischen Reden lebte, sondern auch von Unterhaltung bis zu Klamauk. Dafür sorgte unter anderem »Opa Karl«, dessen badischer Humor Lachsalven ohne Ende produzierte.
Unter den Gästen am Rednerpult waren auch Bürgermeister-Stellvertreterin Charlotte Schubnell, die Landtagsabgeordnete Marion Gentges und der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, der vor allem den enormen Mitgliederzuwachs in Friesenheim und Heiligenzell hervorhob. Ein besonderes Lob gelte hier dem Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands, Roland Herzog, so Weiß. Und auch Herzog ließ diese positive Entwicklung nicht unerwähnt. Durch die Verdopplung der Mitgliederzahl und Gewinnung vieler junger Mitglieder innerhalb kürzester Zeit konnte schließlich auch das Durchschnittsalter des Gemeindeverbands gesenkt werden. Als positiv wertete Herzog auch, dass die CDU in Friesenheim und Heiligenzell ein starkes Fundament mit guten Kandidaten für die alle fünf Jahre neu zu besetzenden Gremien hat. Negativ sei hingegen die Tatsache, dass für jedes Mitglieder über 20 Prozent mehr an den Kreisverband abgeführt werden müsse. »Wir haben uns trotzdem entschlossen diese Feier hier durchzuziehen«, so Herzog.
Herzog ging ebenfalls auf die aktuelle Arbeit ein. Er zeigte sich unter anderem zufrieden, dass sich das inzwischen zum fünften Mal veranstaltete Bürgerforums des Gemeindeverbands steigender Beliebtheit erfreut. Er würde sich jedoch eine Bündelung der CDU-Ortsverbände in der Gemeinde zu einer Organisation wünschen, um effektiver zu arbeiten und nach außen hin geschlossener und stärker wirken zu können. »Hier kommt der eine oder andere von vergangenheitlichem Denken immer noch nicht los«, so Herzog unverblümt. Der Vorsitzende ging auch kurz auf zukünftige Aufgaben in der Gemeinde ein. Vorrangig nannte er hierbei die Verkehrssituation. Das große Verkehrsaufkommen sei nicht den Umlandgemeinden geschuldet. »Wir produzieren ihn durch den Binnenverkehr selbst« so Herzog. Zu enge Straßen, fehlende Parkplätze und die ständig steigende Zahl an Fahrzeugen führe zu beängstigenden Zuständen.
Ehrungen
In der 70-Jahrfeier des CDU-Ortsverband Friesenheim-Heiligenzell wurden verdiente Mitglieder geehrt. Für 25 Jahre wurde Eberhard Braun ausgezeichnet. Auf 50 Jahre bringen es Gerhard Gehring und Robert Däggelmann, der die CDU in Friesenheim maßgeblich mitgeprägte. Er konnte jedoch aus gesundheitlichen Gründen der Feier nicht beiwohnen. Präsent, Urkunde und Ehrennadel sollen ihm in den nächsten Tagen gebracht. Danke galt es auch Gerhard Homberg zu sagen, der mit Heinz Schillinger und Karl Heinz Röderer die Festschrift erarbeitet hat. Für den Druck war Herzogs Stellvertreterin Brigitta Schrempp verantwortlich.