»Choeur de Fugue« gibt eine deutsche Zugabe
Der Clou war die Zugabe – nach englischen und französischen Liedern. Der »Choeur en Fugue« aus Quebec sang »In Stiller Nacht«, dass der junge Komponist Johannes Brahms 1860 komponiert hatte.
Da waren die Gäste am Samstagmittag im Stadtpark erst überrascht und dann gab es einen letzten, kräftigen – und vor allem verdienten – Schlussapplaus.
Wie bereits berichtet ist der Chor auf einer Tournee am »Rande des Schwarzwaldes« also in Lahr unterwegs, im Schwarzwald, der Schweiz und Frankreich. Noélie Garand, eine der Sängerinnen, stellte den recht zahlreichen Gästen am Pavillon den Chor kurz vor. Die insgesamt rund 50 Sängerinnen und Sänger haben seit 25 Jahren Freude am Singen. Zum Repertoire gehören französische und englische Lieder. Garand erinnerte bei der Gelegenheit, dass es an den Großen Seen Nordamerikas inzwischen eine mehrere Hundert Jahre alte Tradition sowohl englischer wie auch französischer Besiedlung geben würde. So hat der Chor – neben Folklore und Folksongs auf Englisch und Französisch – auch Jazzsongs und deutsche und englische Klassik zum Besten geben.
Französische Lieder
Das eine oder andere Stück, dass eigentlich zum Genre Pop gehört war beim einstündigen Konzert im Stadtpark auch dabei. »Queen« mit Sänger Freddie Mercury hat mit »Bohemian Rhapsody« einen Song geschaffen, der heute als Crossover bezeichnet werden würde. Das Wort gab es in der Musik im Jahr 1975 allerdings noch nicht. Der Song ist eine Ausnahme, weil er klassische Elemente der Rhapsodie mit spärlichen Anklängen an Rockmusik sehr gekonnt vermischt. Ausnahmesänger Mercury hatte dazu die Fähigkeit, diesem Lied einen ganz eigenen Gesangspart zu verleihen. Was 1975 über viele Spuren im Studio gelang schafften der Chor im Stadtpark live mit den verschiedenen Stimmen aller Sänger, die sich gut mischten, ergänzten und in den einzelnen Stimmen des Chores so eine gute Interpretation abgaben. »What a wonderful World« gehört eindeutig zum Pop, auch wenn der Jazztrompeter »Satchmo« Louis Armstrong damit 1968 einen Riesenhit landete. Damit überzeugten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dirigenten Frédéric Vogel und – am Piano – Jeanne Hourez ebenfalls. Ein echter Jazzklassiker war »I don‘t mean a thing« des »Duke« Edward Kennedy El-lington aus dem Jahr 1943. Ein echte Klassiker war das »Halleluja« von Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1741, dass der deutsche Komponist aber in London geschaffen hatte.
Dass zu der Zeit bereits Kundschafter – und andere – am St. Lorenz-Strom waren, wo der »Choeur en Fugue« herkommt, ist durch die Romane des US-Amerikaners James Fenimore Cooper bekannt. Der erste Roman der Lederstrumpf-Geschichten spielt im Jahr 1740 in der Nähe des Ontariosee. Damals bekriegten sich die Engländer und Franzosen allerdings.