»Circo Pippolino« forderte zum 28. Mal Schüler heraus
»Circo Pippolino« holte auf ungewohnte Weise die Welt der Musicals nach Friesenheim. Die 28. Auflage des Schulzirkus’ begeisterte am Freitag erneut die Besucher.
Er will sich immer mehr zurückziehen – eigentlich. Doch ganz ohne Günter »Schlossi« Schlossarek, dem geistigen Vater des »Circo Pippolino«, geht es noch lange nicht. Zumindest konnte man zu dieser Erkenntnis bei der nunmehr 28. Auflage des Schulzirkus’ am Freitag in der zur Zirkusarena umfunktionierten Realschulaula in Friesenheim kommen.
Der Pensionär, der 2013 in den Ruhestand verabschiedet wurde, war gleich an vier von insgesamt elf Nummern beteiligt. Darunter natürlich jene Disziplinen, in denen er bislang als unersetzbar gilt: Vertikaltuch und Trapez, unterstützt von ehemaligen Schülern der Werkreal- und Realschule Friesenheim, die eigens dafür eine Woche Urlaub nehmen.
Veritkaltuch und Trapez waren letztlich auch wieder anmutende Hingucker – diesmal im Musical-Flair, getreu dem diesjährigen Zirkusmotto »Musical live – life«. Jongliert wurde beispielsweise zum Jukebox-Musical »Mamma Mia« und »The Rocky Horror Show«, wo es bekanntlich ein bisschen absurder und abgedrehter als in anderen Musicals zugeht.
Hoch oben am Trapez – wie könnte es auch anders sein – dominierte Tarzan, umgeben von Jane, die gleich in zigfacher Ausführung graziös durch die Luft tanzte. Denn das Trapez ist bei »Circo Pippolino« seit Jahren meist eine reine reine Mädchen-Sache. Jungs sind in so luftiger Höhe selten anzutreffen.
Seilspringen wieder »in«
Beim Minitramp, wohinter sich ein Mini-Trampolin verbirgt, allerdings schon. Ob mit einfachen Sprüngen oder mit Saldi, teils spektakulär ging es bei »Der König der Löwen« hoch hinaus. Die »kleinen Könige der Lüfte« begeisterten.
Das Musical »Grease« bildete den Hintergrund für die Akrobaten und die Einradkünstler rollten als »Starlight Express« über die Bühne.
Spektakuläre Kostüme und eindrucksvolle Musik: So könnte man die Nummer der Akrobaten an der Leiter zusammenfassen. Dahinter verbarg sich natürlich »Cats«, ein revueartiges Musical von Andrew Lloyd Webber, eines der erfolgreichsten überhaupt. Ein deutschsprachiges Musical bildete die Basis für die Disziplin Rope Skipping, eine moderne Art des Seilspringens, die mittlerweile fest zum Programm von »Circo Pippolino« gehört.
Fest dazu gehörten auch in diesem Jahr wieder die mehr oder weniger »stummen Zirkusdirektoren«. Denn einen klassischen Zirkusdirektor, der die Nummern ansagt, gibt es bei »Pippolino« nicht. Die Übergänge werden originell, teils komplett pantomimisch, aber stets zielführend zum nächsten Programmpunkt von den Schülern gespielt, während auf der Bühne umgebaut wird.
Die Vorstellung gab es wie gewohnt zwei Mal am Freitag zu sehen. Unter dem Zirkuspublikum war auch Rektor Hans Lögler. Heute, Montag, wird er im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet.