1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell

Daniela Edte und Jochen End plaudern über 1000-Jahrfeier

Anja Rolfes
Lesezeit 4 Minuten
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14. November 2015
Daniela Edte und Jochen End kannten sich bis zum Gespräch beim Lahrer Anzeiger nicht. Sie ist aus Friesenheim, er aus Heiligenzell.

Daniela Edte und Jochen End kannten sich bis zum Gespräch beim Lahrer Anzeiger nicht. Sie ist aus Friesenheim, er aus Heiligenzell. ©Anja Rolfes

Im kommenden Jahr feiern Friesenheim und Heiligenzell bekanntermaßen ihre 1000 Jahre zusammen. Der Lahrer Anzeiger startet schon heute die Serie »Ich bin Friesenheim/Heiligenzell« mit Ortsvorsteher Gerold Eichhorn, zum Aufwärmen fürs Jubiläum sozusagen.  Außerdem plaudern wir mit einer Friesenheimerin und einem Heiligenzeller. Daniela Edte und Jochen End sprechen über frühere und kommende Feste, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Jubiläumsorte.

Frau Edte, Herr End, Friesenheim wird 1000, Heiligenzell auch, beide feiern im kommenden Jahr zusammen. Oder wäre getrennt besser gewesen?
Daniela Edte: Das finde ich nicht. Das bietet sich doch an. Wir sind eine Gemeinde. Ein gemeinsames Fest festigt das.
Jochen End: Außerdem ist so der Aufwand für alle geringer. Man braucht auch viele Helfer für so eine große Veranstaltung.
Edte: Und es würde auch für die Besucher zu viel werden. Erst ein Fest in Friesenheim und dann ein Fest in Heiligenzell. Bei einem flaut das Interesse zwangsläufig ab.

Außerdem ist es schon das vierte Jubiläumsjahr. Schuttern fing 2003 mit der 1400-Jahrfeier an. Dann war einige Jahre Pause, bis es Schlag auf Schlag ging. 2013 Oberschopfheim mit seiner 1250-Jahr-Feier und 2014 Oberweier mit der 950-Jahrfeier.
Edte: Ich war in allen drei Orten. Wenn man zusammengehört, muss man da hin, finde ich. Jeder hat anders gefeiert.
End: Ich war in Oberweier und das war richtig schön. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das auf dem Sportplatz das gleiche Flair haben wird. Aber es wäre schwierig geworden, das Fest zu teilen, also einen Teil in Friesenheim und einen in Heiligenzell zu machen.
Edte: Ich finde es gut, dass es in die Mitte gelegt wurde. Die Themenhöfe sind doch ein bisschen ausgelutscht. Das hatten wir schon in den anderen drei Orten. Ich hoffe, dass die Vereine das auch so sehen und mitmachen.

Helfen Sie beide beim großen Fest mit?
End: Bei uns, den Haus- und Gartenfreunden, ist es noch nicht klar.
Edte: Ich stehe in der Warteschleife. Ich habe gesagt, ich mache bei demjenigen mit, der mich braucht.

Was verbindet eigentlich die beiden Orte?
End: Die Heiligenzeller Hauptstraße!
Edte: Die Grundschule. Viele Friesenheimer Kinder besuchen die Schule in Heiligenzell. Dann die Katholische Kirchengemeinde, die für alle Orte zuständig ist.
End: Feste verbinden auch. Das Bürgerfest zum Beispiel.

Und was unterscheidet Friesenheim und Heiligenzell?
Edte: Die Größe.
End: Heiligenzell ist eher schnuckelig, Friesenheim eher weitläufig.
Edte: Friesenheim ist so langgezogen. Das stimmt.
End: In Heiligenzell wächst der Schwarzwald aus dem Boden. Wir sind näher an der Natur dran.
Edte: Dafür sind wir schnell in den Reben. So gesehen sind wir auch naturnah.

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Hat nicht auch jeder Ort in der Großgemeinde seine eigene Mentalität?
End: Ganz klar.
Edte: Friesenheim und Heiligenzell finde ich aufgeschlossener.

Warum wohnen Sie gerne in Ihren jeweiligen Heimatorten?
End: Ich habe ein tolles Verhältnis zu meinen Nachbarn. Und da sind verschiedene Nationen vertreten. Mittwochs spielen wir immer zusammen Karten bei einem Nachbarn.Eine gute Nachbarschaft ist viel wert...

End: (lacht) Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Und obwohl ich Heiligenzeller bin, lerne ich doch immer mal wieder etwas Neues über den Ort. In der Riedstraße steht zum Beispiel so ein ganz kleines Häuschen. Da sollen früher mal zwei Leute drin gewohnt haben. Das kann man sich fast gar nicht vorstellen. Und jetzt erst habe ich erfahren, dass das Häuschen Leopoldsvilla genannt wird.
Edte: Also etwas Neues habe ich bislang über Friesenheim noch nicht gelernt. Ich weiß vielleicht nur nicht wie alle Straßen heißen (lacht). Aber ich finde überall hin.
End: Das weiß ich auch nicht. Ich fahre da nur lang!

Aber was schätzen Sie an Friesenheim, Frau Edte?
Edte: Wie sagen die Bayern: Do bin i dahoam. Ich habe meine Wurzeln in Friesenheim. Ich kenne viele Leute und ja, meine Verwandtschaft wohnt auch da. Deshalb lebe ich gerne in Friesenheim.

Und wie sieht das Ihr Mann, ein Seelbacher?
Edte: Für den ist das okay. Wir haben auch mal ein Jahr in Seelbach gelebt. Aber wenn man von da immer zum Arbeiten fahren muss... Da ist es von Friesenheim aus einfacher.
Werden Sie beide das große Fest 2016 besuchen?
End: Mit Sicherheit.
Edte: Natürlich. Als Familie sind wir auch Mitglied im Förderverein fürs Jubiläum. Ich finde das wichtig.

Zur Person

Edte und End

Daniela Edte...
... wuchs in Friesenheim auf (geborene Erb). »Meine Eltern waren Nachbarskinder von der Hauptstraße.« Die heute 53-Jährige lernte erst Friseurin, dann Bankkauffrau. Sie ist verheiratet und hat drei Söhne. Sechs Jahre lebte sie zwischendurch mal in Freiburg und ein Jahr in Seelbach. Seit 1993 ist sie wieder in Friesenheim.

Jochen End...
... ist ein gebürtiger Heiligenzeller. Seine Mutter stammt aus dem Ort. Der heute 48-Jährige wohnte als Erwachsener auch in anderen Dörfern wie Rust und Dörlinbach. Seit 2002 ist er zurück in der Heimat. End ist geschieden und hat einen Sohn. Er arbeitet als Abteilungsleiter in der Elek­tronikfertigung.

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