Das plant die Gemeinde Friesenheim im kommenden Jahr
Im Zuge der Haushaltsberatung im Friesenheimer Gemeinderat ging es am Montagabend auch um die Atemschutzwerkstatt und den Schulhof der Grundschule in Friesenheim.
Atemschutzwerkstatt in der Diskussion
420.000 Euro für eine Atemschutzwerkstatt der Feuerwehr – das ist zuviel, fanden die meisten Gemeinderäte am Montag. Dabei stand der Betrag nicht mal im Haushalt für 2019, sondern der Posten war nur im Maßnahmenkatalog aufgelistet worden. Zur Diskussion stand: 20.000 Euro als Planungsrate in den Haushalt aufnehmen – Ja oder Nein?
»Da eiern wir seit drei, vier Jahren rum«, sagte Hans- Jürgen Kopf (Freie Wähler). »Wir sollten eine Entscheidung treffen.« Im Raum stand, sich – wie bereits andere Kommunen – in dem Punkt Lahr anzuschließen. »Wir sollten einen Knopf drauf machen«, fand auch Julius Haas (CDU). »Lahr anschließen«, favorisierte Fraktionskollege Ewald Schaubrenner: »Der Betrag, der hier steht, übersteigt uns bei weitem.«
Richard Haas (Freie Wähler) sah das genauso. Markus Rottler (SPD) fand: »Der Zeitpunkt ist wichtig. Wann sollen wir nach Lahr wechseln? Momentan läuft es noch. So sparen wir Geld.« Martin Alterhauser (Freie Wähler), der Jugendfeuerwehrwart ist, rückte das Thema in ein anderes Licht: »Es geht nicht nur um eine Atemschutzwerkstatt. Ich habe zehn Mädels, die ziehen sich auf fünf Quadratmeter um. Das Thema Anbau ist wichtig. Der Atemschutz ist nur Beiwerk. Zudem sind die 420.000 Euro nur eine Schätzung. Da ist viel Spielraum – nach oben und nach unten.«
Die Planungsrate für 20.000 Euro kam in den Haushalt. »Was wir dafür planen, entscheiden wir noch«, sagte Bürgermeister Erik Weide. Zur Auswahl steht beispielsweise auch ein Anbau bei der Feuerwehr in Schuttern.
Schulhof Friesenheim wird 2019 umgebaut
Der Hof der Grundschule Friesenheim ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Darin sind sich Gemeinderat, Eltern und Lehrer einig. Allerdings dümpelt das Thema seit Jahren vor sich hin. Engagierte Eltern stoßen es immer mal wieder an. 2013 machte die Gemeinde sogar einen Entwurf, wie der Hof aussehen könnte. Doch angesichts dessen, dass das Bildungszentrum Stück für Stück saniert wird, wurde der Hof immer wieder nach hinten geschoben. Nun soll aber Bewegung in das Ganze kommen. Eine Eltern-Lehrer-Initiative hat sich Gedanken gemacht, wie der Hof aussehen könnte. Urte Stahl, Vorsitzende des Freundeskreises, stellte die Überlegungen am Montag im Gemeinderat vor. Der Hof sei im gleichen Zustand wie in den 60er-Jahren, als die Schule erbaut wurde. Er ähnle einem »Exerzierplatz«, sei preußisch geprägt. »Die Gestaltungsansätze heute sind andere.« Der Hof solle ein »Bewegungs- und Erfahrungsraum« sein, der auch eine »motorische Herausforderung« darstelle.
2000 Quadratmeter groß sei der Platz, 80 Prozent davon seien derzeit asphaltiert. Mehr Grün wünscht sich nun die Initiative, die mit Zeichnungen und Fotos dem Gemeinderat ein konkretes Bild davon lieferte, wie der Hof aussehen könnte. Mehr Spielgeräte, mehr Bewegungsangebote könnten Platz finden. Das Fußballspiel könnte erhalten bleiben. Zusätzliche Sitz- und Ruhebereiche an den Rändern könnten das Ganze ergänzen.
Stahl betonte: »Wir haben keine Luft-Schlössler gesponnen!« Wünsche wie Wasser und Röhren wurden auf Grund von Kosten und Kontrollen von vornherein ausgeschlossen. Wunsch sei aber, dass 2019 Mittel für den Hof in den Haushalt aufgenommen werden.
Bürgermeister Erik Weide regte an: 150.000 Euro 2019 in die Hand zu nehmen und weitere 150.000 Euro 2020. Der Entwurf von 2013 und der Vorschlag der Initiative sollten »übereinander gelegt« werden, um kein ganz neues Konzept zu machen. Es gab ein Hin und Her im Gemeinderat. Beispielsweise wurden Bedenken laut, ob es nicht sinnvoller wäre, erst die Sanierung des Gebäudes komplett abzuschließen. »Ich mache doch nicht erst den Platz und fahre dann mit dem Bagger wieder drüber«, meinte etwa Martin Althauser (Freie Wähler). Bauamtsleiter Markus Reinbold konnte die Bedenken zerstreuen. Am Schluss stimmte die Mehrheit fürs Weides Vorschlag.