Lahr-Sulz

Kameras auf Sulzer Wertsoffhof schrecken Einbrecher ab

Karsten Bosch
Lesezeit 3 Minuten
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25. August 2017

(Bild 1/2) Mit ihren Alltagsgeschäften sind die Mitarbeiter des Wertstoffhofs eigentlich ausgelastet. Aber sie haben, wie ein Fall vom 6. August zeigt, immer wieder mit Einbrechern zu kämpfen. ©Karsten Bosch

Im Sulzer Wertstoffhof machen immer wieder Einbrecher Beute. Mit Kameras sorgt nun der Ortenaukreis dafür, dass dies nicht mehr so einfach möglich ist. Wir haben nach ersten Erfahrungen gefagt.

Es ist Nacht in Sulz. Das ganze Dorf schläft. Der Wertstoffhof im Lahrer Stadtteil liegt verlassen da. Beste Chancen für Altmetall-Diebe, sich ungestört auf der Deponie umzusehen.

Erst am 6. August war es ein Mittvierziger, der nach spektakulärer Flucht von der Polizei gestellt wurde. Seine Beute: Diebesgut im Wert von rund 100 Euro. Das erscheint angesichts der Tatsache, dass er zunächst die Flucht mit dem Fahrrad, später zu Fuß ergriff, recht wenig zu sein. Doch für manche ist es auch ein namhafter Betrag.

Seit Juni überwacht

Was die Übeltäter wohl zum Teil nicht wissen: Seit Ende Juni wird das Gelände in Sulz überwacht. »Ja – es sind Kameras auf dem Gelände«, wie Rainer Bernhart bestätigt. Er arbeitet für den Landkreis im Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und ist deshalb auch für den Sulzer Wertstoffhof zuständig. Und dort hat tatsächlich die Zahl der Zwischenfälle deutlich angehoben, weil sie nun gemeldet werden.

Natürlich sagt er nicht, wo sich die Kameras befinden. »Wenn Sie bei Ihrer Bank anrufen und wissen wollen, wie sicher das Geld dort im Tresor liegt, dann bekommen Sie als Antwort ja auch nur, dass es sicher sei.«

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Ein bisschen mehr lässt er sich aber doch entlocken. »Die Kameras haben Bewegungsmelder«, erklärt er. Sie setzen bei unberechtigtem Betreten die Kameras in Gang. Der oder die Täter sind nun sozusagen im Bild.
Jetzt wäre es natürlich nicht von Vorteil, wenn in der Nacht zum Sonntag eingebrochen würde, und erst am Montagmorgen ein Mitarbeiter des Landratsamts dies auf seinem Bildschim mitbekäme. 

Arbeit mit Firma

»Wir arbeiten mit einer Firma zusammen, die rund um die Uhr Dienst tut«, sagt Rainer Bernhart. Dort laufen also die Kameraaufnahmen ein. Und der Mitarbeiter hat dann die Möglichkeit, unverzüglich den nächsten Polizeidienst anzurufen. Soweit muss es freilich nicht immer kommen. »Ein Mountainbiker, der sich die Deponie als Rahmen seiner Fahrten aussucht, oder eine Familie, die sich dort aufhält, kann zum Verlassen des Geländes aufgefördert werden.« 

Stimme aus dem Nichts

Auch hier hat nämlich der Dienst bei der Firma Schiebende die Möglichkeit, einzuwirken. »Sie müssen mal überlegen: Da kommt aus dem Nichts eine Stimme und fordert Sie auf, die Deponie zu verlassen.« Und wenn die Besucher immer noch nicht gehen, gibt es einen zweiten Aufruf, der dann schon energischer ist – inklusive der Androhung, die Polizei zu alarmieren.

Doch nochmal zurück zur Beute. 100 Euro wie beim letzten Diebstahl lassen ja nicht gerade darauf schließen, dass es Großkriminelle sind, die in Sulz oder anderen Wertstoffhöfen zuschlagen. »Das sind wohl eher kleine Lichter«, schätzt Rainer Bernhart. Die verticken an Händler, die sich nicht die Finger schmutzig machen. 
Und die schon gar nicht erst auf einem Video erscheinen möchten.

Stichwort

Die Einsätze der Polizei stiegen in Sulzer Wertstoffhof rasant an

Die Polizei muss öfter hin. So könnte man in aller Kürze den Einsatz der Kameras beschreiben. Rüdiger Schaupp, Polizeikommissar bei der Presseabteilung in Offenburg, kann dies ganz gezielt mit Zahlen belegen: »2016 hatten wir dort neun Einsätze. Im Jahr 2017 sind sie bisher auf 30 gestiegen. Das ist ganz klar auch dem Einsatz der Kameras zu verdanken.« Waren im vorigen Jahr vier der Einsätze Straftaten oder der Versuch, so sind es 2017 bereits zwölf Straftaten, die angezeigt wurden. »Darunter fielen untern aderem Diebstähle und Hausfriedensbrüche.« Der übrige Teil waren so genannte »verdächtige Wahrnehmungen«.
Überwiegend wurden Elektrogeräte und auch PC gestohlen. Metallschrott kam dazu. Wobei es für die Mitarbeiter auf dem Wertstoffhof mitunter gar nicht so einfach ist, zu sagen wieviele Waschmaschinen jetzt wirklich geklaut wurden. »Die Sachen stehen ja in großen Containern. Da hat man nicht sofort den Überblick«, meint Schaupp. 
Die Aufklärungsrate ist unterschiedlich. »Manchmal gelingt dem Täter die Flucht«, sagt Rüdiger Schaupp. Andere, die vor Ort angetroffen werden, müssen sich einer Kontrolle unterziehen. Der Kommissar: »Wer sich dabei eines Verstoßes schuldig gemacht hat, der wird natürlich von den Beamten auch angezeigt.«kb

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