Lahr

Dieser Mann war einer der ersten Kanadier in Lahr

Christian Kramberg und Hagen Späth
Lesezeit 2 Minuten
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01. Februar 2023

Colin Starr. ©Wolfgang Künstle

Colin Starr steht für ein wichtiges  Kapitel der Lahrer Stadtgeschichte. Am 23. Januar ist er im Alter von 89 Jahren in seiner Wahlheimat Lahr gestorben.

Am 12. März 1967 kam er nach Lahr und war damit einer der ersten, die mithalfen, die Verlegung der kanadischen Luftwaffe von den nordfranzösischen Stützpunkten vorzubereiten. Auch in privater Hinsicht war der ehemalige Flugzeugtechniker schneller als andere: Gerade ein Jahr in der Stadt, heiratete er 1968 die Lahrerin Ulrike Löffel –  es war damit das erste deutsch-kanadische Paar, das sich in einer Lahrer Kirche, der evangelischen Martinskirche, trauen ließ.  

Der gebürtige Engländer hatte sich mit 18 Jahren den  kanadischen Streitkräften angeschlossen. Dort   erhielt  er eine Spezialausbildung als Flugzeugtechniker für den kanadischen Starfighter, den CF-104. Nach der dreijährigen Zwischenstation im französischen Lothringen folgte  der Umzug nach Lahr. Vieles sei hier zunächst sehr schwierig gewesen,  weil die Kanadier ein halbes Jahr lang unter großen Einschränkungen leben mussten, erzählte er 2004 unserer Zeitung. Manche Familien waren in Rottweil oder Freiburg einquartiert, viele wohnten über Monate in Zelten.  

Skeptisch geschaut

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„Die Lahrer schauten zuerst sehr skeptisch“, erinnerte sich  Starr an die Reaktionen in der Stadt. Vor allem die dicken Straßenkreuzer der  Kanadier zogen neugierige Blicke auf sich. Starr selbst hatte schnell ein Zimmer mit Familienanschluss in der Georg-Friedrich-Händelstraße gefunden.

Dort lernte er auch seine zukünftige Frau kennen. Für fast fünf Jahre ließ sich das junge Ehepaar in Kanada nieder, kehrte dann aber doch 1974 wieder zurück, als die Fähigkeiten von Starr für die Entwicklung eines neuen Leitsystems für den Starfighter in Lahr gefragt waren. 1981 zog er die Uniform endgültig aus und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 1993 für das  kanadische Unternehmen Marconi, während Ulrike Starr 17 Jahre lang für die   Zeitung „Der Kanadier“ tätig war. 

Die Entscheidung, in Lahr zu bleiben, fiel ihm nicht schwer: „Lahr is a nice place“, sagte Colin Starr. 2004 wurde ihm eine besondere Ehre zuteil: Beim  kanadischen Nationalfeiertag auf dem ehemaligen kanadischen Militärflugplatz  durfte  er  als einer der ersten kanadischen Soldaten in Lahr die  Plakette enthüllen, die an den zehnten Jahrestag des Abzugs  erinnert. 

  • Am 23. Januar ist Colin Starr im Alter von 89 Jahren gestorben. Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung ist am Freitag, 3. Februar, um 11 Uhr auf dem Bergfriedhof in Lahr.

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