Don Kosaken um Maxix Kowalew überzeugen mit bunter Folklore
Die Don Kosaken um ihren Leiter Maxim Kowalew haben am Samstagmittag russische Volksweisen in der Martinskirche gesungen. Die Folklore war bunt, fröhlich und wird bei den vielen Besuchern auch Erinnerungen erzeugt haben. Das spricht für die Qualität der Sänger.
Das Lied »Katjuscha« ist ein beredtes Beispiel, dass die russische Folklore genauso zur europäischen Tradition gehört, wie gälische oder keltische Stücke. Das Wort »Kosaken« gehört zwar zu den Turksprachen, Kosaken aber sind Reiter, die sich in den russischen oder ukrainischen Steppen im 15. und 16. Jahrhundert gebildet haben.
Sie gehören also zur indoeuropäischen Großfamilie – mitsamt ihrer Musik. »Katjuscha« hat dazu keine sehr weit entfernte Ähnlichkeit mit den bekannten »Ungarischen Tänzen« von Johannes Brahms.
Der Hamburger Komponist hatte sich bei seinen Werken aber auch stark an bekannte Folklore angelehnt. Und der Weg von der ungarischen Puszta zu den Steppen der Nachbarländer ist so weit nie gewesen. Die Zugabe beim Konzert in der Martinskirche war »Kalinka«, was hier wohl unvermeidlich ist, aber frenetisch begrüßt und beklatscht wurde. Keines der dargebotenen Volkslieder hat einen Autor, sie stammten alle aus der Folklore.
Bei den geistlichen Liedern im ersten Teil ragte sicher das »Ave Maria« heraus, das Charles Gounod für Chor nach einer Vorlage von Jo-hann Sebastian Bach geschaffen hat. Die Melodie zu dem Lied stammt aus Bachs »Wohltemperierten Klavier«.
Die sieben russsischspachigen Sänger haben ein Repertoire, das Stimmen vom Bass bis zum Diskant umfasst. Als Solist war die Bassstimme von Evegenij Iakovlev herausragend. Das zeigte der Sänger unter anderem bei dem Lied »Abendglocken«. Mit »Suliko« überzeugten die Don Kosaken mit einer georgischen Weise. »Ich bete an die Macht der Liebe« hat Dimitrij Stepanowitsch Bortnijanski (1751 – 1825) komponiert. Der gebürtige Ukrainer ist der bedeutendste Schöpfer russischer Kirchenmusik.