Energietag des E-Werks Mittelbaden von der Sonne verwöhnt
Wie sieht die Zukunft des ÖPNV in Sachen E-Mobilität aus? Wie gut lässt sich ein Lastenrad mit Batterieunterstützung fortbewegen? Beim Energietag des E-Werk Mittelbadens auf dem Gelände der SWEG konnten die Besucher am Sonntag diese und andere Fragen stellen.
Am Mittag war die Sonne noch erträglich, die Zahl der Besucher überschaubar. Es kamen aber immer wieder Gäste, so dass es am Ende des »Energietages Lahr 2019« etwa 150 bis 200 Besucher gewesen sind. Eine Wassertretstelle, die etliche Gäste lobten und ein Kinderplanschbecken im Schatten mit Frischwasserzufuhr boten tatsächlich Kühlung. Die Rollenrutsche des Spielmobils wurde zum Vergnügen der jüngeren Besucher ebenfalls wassergekühlt. Die zahlreichen Anbieter hatten Zelte aufgebaut.
In den großen Hallen, wo die Busse gewartet werden, herrschte angenehmer Durchzug. Pius Vetter erklärte beim ersten Rundgang über den gesamten Betriebshof, etwa ei-nem Dutzend Gästen, Wissenswertes über das Unternehmen. Es ging hier aber nur um die Busse. Da das Einzugsgebiet der SWEG heute in Weil am Rhein, beziehungsweise sogar in Basel beginnt und bis Lauda-Königshofen in Nordbaden reicht, gibt es seit langem nicht mehr die einheitlichen Farben der SWEG. Die Lahr-Busse haben eine andere Lackierung wie die, die in Offenburg oder Kehl fahren. Die Klimaanlage in den Fahrzeugen ließe sich nicht durch den Fahrer einstellen, erklärte Vetter den Gästen. Das geschehe hier im Betriebshof. Er ergänzte, dass eine Klimaanlage bei Fahrten in der Stadt, wo der Bus alle 200 Meter halten würde und den derzeitigen Temperaturen, aber auch nur der Tropfen auf den heißen Stein wäre. Auf längeren Strecken würde sich die vorgeschriebene Temperatur von 24 Grad im klimatisierten Fahrzeug aber dann doch bemerkbar machen.
Einige der Besucher des Energietags wagten eine Probefahrt. Sowohl mit den E-Autos wie auch mit dem Lastenrad. Madeleine Meinhardt, die neue Klimamanagerin der Stadt und Mathias Pieper von der Stabsstelle Umwelt, beantworteten Fragen und warben für das Engagement der Verwaltung in Sachen Klima.
Gut hatten es die Besucher bei den vielen verschiedenen Vorträgen im klimatisierten Raum. Stephan Wisser, der bei der SWEG für den Fuhrpark verantwortlich ist, referierte über die Frage, »Wie ausgereift ist die Elektromobilität im Linienverkehr?«. Die Antworten waren deutlich und ehrlich. Ein Versuch in Lörrach, dass man von der Infrastruktur des ÖPNV gut mit Lahr und der Umgebung vergleichen könne, habe gezeigt, dass da noch einiges entwickelt werden müsse. So werde eine einzige kurze Linie in Lörrach mit einem elektrisch betriebenen Bus bedient.
Die Fahrzeuge und deren notwendige Infrastruktur wären aber in der Anschaffung mit 600 000 Euro mehr als doppelt so teuer wie die Fahrzeuge mit Dieselantrieb desselben Herstellers. Man müsse abwarten, wie sich das in der Zukunft entwickeln würde. Die SWEG hat derzeit in Lahr einen rein batteriebetriebenen Bus in der Erprobung. Stephan Wisser war auch da deutlich: Das Fahrzeug habe noch einige Kinderkrankheiten. In der Zukunft sei diese Art der Mobilität dennoch nicht mehr wegzudenken.