Entwicklungsprozess Grundschule ein Thema in Schwanau
Der Entwicklungsprozess für die Grundschule Schwanau soll im Laufe des Jahres wieder aufgenommen werden. Ein zentrales Thema in der Riedgemeinde beim Blick nach vorne – 40 Jahre, nachdem in Wittenweier der Schulbetrieb endete.
In Kürze jährt sich das Datum, an dem die Planungen zur weiteren Entwicklung für die Grundschule Schwanau erst einmal auf Eis gelegt werden mussten. Auch bedingt durch Veränderungen in der Schulleitung, erschien es der Gemeindeverwaltung nicht sinnvoll, derart wichtige Prozesse weiter in Angriff zu nehmen, während die Leitungsposition vakant war. Der seit rund einem Jahr ruhende Prozess soll im Jahresverlauf wieder aufgegriffen werden. Das Gerüst eines pädagogischen Konzepts steht, es befasst sich mit der Umsetzung der offenen Ganztagsschule.
Schritte müssen folgen
Die Verantwortlichen verweisen gerne auf die Erfahrungen der Vergangenheit, als sich die heutige Bärbel-von-Ottenheim-Gemeinschaftsschule sukzessive weiterentwickelte. Heute ist sie ein fester Bestandteil des kommunalen Schulstandorts, zu dem in den kommenden Monaten und Jahren nun auch die Grundschule weiterentwickelt werden soll. Die aktuelle Situation – zwei Schulstandorte mit Nonnenweier und Allmannsweier (Außenstelle), die beide unter einem erheblichen Sanierungsstau leiden – gilt auf breiter Basis als nicht zukunftsfähig. Daher sollen entsprechende Schritte folgen. Ein wichtiger Schritt, blickt man zurück, auf die Aufgabe des Schulstandorts Wittenweier vor 40 Jahren.
Im dortigen Schulgebäude, in der Hauptstraße 30, waren bis Herbst 1966 zwei Grundschulklassen untergebracht. Hauptschüler der Klassen fünf bis neun wurden auf Nonnenweier und Ottenheim verteilt. Zwischen 1973 und Ende 1977/78 wurden in Wittenweier noch zwei vierte Klassen unterrichtet, ehe die Grundschule im Herbst 1978 aufgelöst wurde. Bis 1981 wurden nur noch die vierten Klassen der Ludwig-Frank-Grundschule Nonnenweier nach Wittenweier ausgelagert. Die Entwicklung hatte sich durch geburtenschwache Jahrgänge der 1970er-Jahre angedeutet.
Am 1. Februar 1978 wurde im Schwanauer Rathaus getagt, wobei die künftige Planung der Schwanauer Schullandschaft und deren Organisation oberste Priorität besaß. Vertreter von Gemeinde und Schul- und Oberschulamt saßen am Tisch. Vereinbart wurde, in Nonnenweier eine selbständige Grundschule Schwanau einzurichten, mit Außenstellen in Ottenheim, Wittenweier und Allmannsweier. Das Modell sollte so lange erhalten werden, wie Grundschüler jahrgangsübergreifend unterrichtet werden könnten. Daneben wurde die Einrichtung einer selbständigen Hauptschule in Ottenheim angeregt, wobei Nonnenweier als Hauptschulstandort ebenso beibehalten werden sollte.
Erhofft wurde ein Konzept für fünf bis zehn Jahre, mit zwei Schularten und zwei größeren Schulgebäuden. Es sollte jedoch anders kommen. Ende des 1980/81 war die Außenstelle Wittenweier bereits nicht mehr zu halten. In Nonnenweier kamen aufgrund sinkender Schülerzahlen noch elf statt zwölf Klassen zustande. Verantwortliche aus der Schulverwaltung sahen eine Nutzung der Wittenweierer Räume als verzichtbar an, Schwanaus Gemeinderat stimmte den Plänen zu, womit Wittenweier als Schulstandort überflüssig wurde.
Das Land setzt Signale
Erfreut nahm Bürgermeister Wolfgang Brucker in seiner Neujahrsansprache die Signale des Landes zur Kenntnis, neben der Ganztagsschule auch verstärkt wieder in die kommunale Ganztagsbetreuung einsteigen zu wollen. Räume, Lernräume, Mensa, Betreuung – allesamt Aspekte, die im Zuge der Entwicklung ein wesentliches Feld in der Diskussion ausmachen werden.
Angesichts zu erwartender hoher Investitionskosten „macht es schon Sinn, sich zu fragen, wie man diese Situation lösen kann“, unterstrich Brucker. Die Diskussion solle letztlich dazu führen, dass „die Schulkinder“ am Ende als klarer Gewinner am Ende des Wegs stehen könnten.