Evangelische Kirchengemeinde Ottenheim feiert ihr Fest
Das Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde Ottenheim verlief am Sonntag wie gewohnt. Und doch waren Teile wieder anders – was mit dem Anlass zusammenhing. »Heute ist, auch infolge des Kindergarten-Jubiläums, alles vielleicht ein Stück größer als sonst«, brachte es Kirchengemeinderats-Mitglied Albert Hurst auf den Punkt.
Im benachbarten Kindergarten in Ottenheim wurde nicht nur der neue Anbau eingeweiht, man beging auch das 50-jährige Bestehen am Standort in der Pfarrgasse. Bereits über die Mittagszeit waren sämtliche Sitzplätze vor dem evangelischen Gemeindehaus komplett gefüllt.
»Gerade die Phase, wenn der Besucherstrom nach der Kirche zu uns findet, ist eine gute Herausforderung. Wir müssen es dann schon laufen lassen, aber es ist machbar«, erzählte Annemarie Schäfer vom Helferteam.
Rastloser Geist
Die Vorsitzende des evangelischen Kirchenchors ist ein rastloser Geist, der am Sonntagvormittag nahezu überall zu finden war. »Das ist meins, es macht mir Spaß«, so Schäfer, die bei aller Laufstrecke dennoch zwischendurch immer noch Gelegenheit für kurze Gespräche mit den Besuchern hatte.
Wohlfühl-Charakter herrschte bei der Veranstaltung nicht nur angesichts des emsigen Helferteams. Auch musikalisch befanden sich die Besucher in den besten Händen. Das Orchester des Muskvereins (MVO) unter Leitung von Dirigent Roland Gutbrod spielte auf, gab dabei Einblicke in sein breites musikalisches Können. Dabei pendelten die Musiker entspannt zwischen modern und traditionell.
»Nicht überfrachten«
Dirigent Gutbrod übernahm die Ansagen zu den kommenden Stücken. Im morgendlichen Gottesdienst hatte Pfarrerin Marie Jakobi-Stöbener, bezugnehmend auf das Bild Jakobs und der Himmelsleiter (1. Mose, 28,12), ausgeführt, dass Gott in Träumen zu den Menschen spreche. Verzichtet wurde jedoch auf den direkten Bezug zum Kita-Jubiläum. »Wir wollten das Ganze thematisch nicht überfrachten«, erläuterte die Pfarrerin dazu.
Liegenschaftsprojekt
Ein weiteres Thema, das die Kirchengemeinde in den kommenden Monaten beschäftigen wird, sind die Ergebnisse des Liegenschaftsprojekts der Landeskirche. Die Landeskirche will ab 2021 die Unterhaltung von 30 Prozent der Gesamtfläche von Gemeindehäusern einsparen. Zur Ermittlung exakter Quadratmeter-Flächen wurde 2018 kreisweit eine Bestandsaufnahme in den Gemeinden vorgenommen. Basierend auf einem Kriterienschlüssel, der unter anderem an der Zahl der Gemeindeglieder von 2014 orientiert ist, errechnet sich die Zahl erlaubter Quadratmeter. Ottenheim zählte 1444 Gemeindeglieder, 243 Quadratmeter wären erlaubt, tatsächlich wurden 501 ermittelt – das ergibt 51 Prozent Überfläche. »Mit dieser Zahl gilt es zu arbeiten, wir werden in Zukunft nach Möglichkeiten suchen müssen, diese Entwicklung aufzufangen«, sagte Jakobi-Stöbener dazu. Unter anderem soll die Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrgemeinde noch weiter intensiviert werden.