Fallensteller in Schuttern gefährdet Tiere und Kinder
Martin Spirgatis vom Tierschutzverein Lahr stieß in der Ortschaftsratssitzung in Schuttern eine Diskussion über illegale Tellereisenfallen an. Er sieht auch spielende Kinder gefährdet.
In der Ortschaftsratssitzung im Schutterner Rathaus gab es am Dienstag reichlich Diskussionsbedarf zum Thema Tierquälerei durch Fallensteller. Dieses war durch einen Bürger in der Frageviertelstunde angestoßen worden.
Im Publikum saß, neben zwei Einwohnern, Martin Spirgatis in seiner Funktion als Vorsitzender des Tierschutzverein Lahr, der auch für Friesenheim und seine Ortsteile zuständig ist. Er wollte wissen, was sich in Schuttern in Sachen Tierquälerei durch Fallensteller inzwischen getan habe.
In der Vergangenheit sei immer wieder über Vorfälle berichtet worden, zu denen der Tierschutzverein um Hilfe gerufen wurde. Schwerwiegend und strafrechtlich relevant sei insbesondere der zweifache Fund von Fallen, die illegal auf einem Grundstück an der Schutter aufgestellt worden seien, so Spirgatis.
Tellereisenfalle veranschaulicht
Der Vorsitzende des Tierschutzvereins brachte eine der beiden Fallen, eine so genannte Tellereisenfalle, mit ins Gremium und veranschaulichte dem Ortschaftsrat dieser für Mensch und Tier. „Nicht auszudenken, wenn ein spielendes Kind auf dem frei zugänglichen Gelände in Berührung mit diesem Teil gekommen wäre.“
Spirgatis berichtet, der Tierschutzverein habe eine Lebendfalle mit Hilfe der Polizei beschlagnahmen lassen, die mit einem Köder versehen auf dem gleichen Anwesen gemeldet worden sei. „Das Tellereisen haben wir, da wir die verletzte Katze mitsamt der Falle in die Tierklinik gebracht haben. Der Fallensteller darf sein Eigentum gerne einfordern.“
Die Schilderungen lösten im Ortschaftsrat zu Kopfschütteln aus. Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf konnte aus Sicht von Spirgatis keine wirklich befriedigende Antwort geben. Kopf erklärte, dass er den Vorfällen unmittelbar nachgegangen sei, als er sie der Tagespresse entnommen habe. Das Gespräch mit dem Anrainer des Grundstückes sei ergebnislos verlaufen. „Es ist nicht einfach, eine eindeutige Beweiskette aufzubauen,“ so Kopf. Die Ortsverwaltung stehe in der Angelegenheit in Kontakt mit dem Jagdpächter. Kommune und Jäger seien bemüht, dem Treiben Einhalt zu gebieten.
Auf Nachfrage sagte Spirgatis: „Was mich an der Sache erstaunt, ist der Umstand, dass das Thema gemäß den Angaben des Ortsvorstehers bisher im Ortschaftsrat nicht zur Sprache gekommen ist.“ Schließlich spreche man von einer reellen Gefährdung von Tieren und Menschen mitten in Schuttern. Bislang seien „nur“ Tiere betroffen gewesen, doch auch für Kinder seien die Fallen gefährlich. „Das Ding hat durchaus die Kraft die Gliedmaßen eines Kindes zu brechen oder schlimmeres.“