Feier an der Friedrichschule Lahr: »Denken ist wie googeln«
Die Zukunftsperspektiven für die 61 Schulabgänger der Lahrer Friedrichschule sind besser als jemals zuvor. Bei der Zeugnisübergabe am Samstagvormittag, betonte Rektor Günter Ugi die Bedeutung des Abschlusszeugnisses und die Chancen der Haupt- und Werkrealschüler auf dem Ausbildungsmarkt.
Auch wenn Schulleiter Günter Ugi bei der Entlassfeier der Friedrichschule am Samstag zu Beginn seiner Rede erst einmal vom Erreichen eines Etappenziels sprach: Die Chancen für die 41 Hauptschulabgänger und die 20 Absolventen der Mittleren Reife sind so gut wie noch nie in den vergangenen Jahrzehnten. Sie haben die Wahl.
Alleine in der Ortenau sind aktuell 1660 freie Ausbildungsplätze gemeldet, denen gerade einmal 900 potentielle Bewerber gegenüberstehen. »Auszubildende sind gefragt und haben die Auswahl«, wie Ugi betonte. Die persönliche Weichenstellung der 61 Schulabgänger falle gleichzeitig aber in eine politisch und gesellschaftlich unruhige und unübersichtliche Zeit.
Wer habe die richtigen Antworten auf die drängenden Fragen zur Gesundheits- und Sozialpolitik, den leergefegten Wohnungsmarkt? Wer durchschaue noch die weltweiten Interessenkonflikte und die daraus resultierenden Kriege? Wie gehen wir mit dem zentralen Problem der Migration und Integration um?
Verantwortung
Es gelte für die Schulabgänger auch hier Verantwortung zu übernehmen, die Weichen für die eigene Zukunft zu stellen, vielleicht schon im kommenden Frühjahr zum ersten Mal an die Wahlurne zu treten. »Einfache Antworten gibt es zu all den Fragen nicht«, wie Ugi hervorhob. Es sei mehr als nur Vorsicht geboten, wenn jemand genau das behaupte.
Um so wichtiger sei es gewesen, das Hans Nerpel (Klasse 9 a) Andrea Kurzay (Klasse 9 b) und Patrick Findling (Klasse 10), ihr Augenmerk nicht nur auf die klassischen Fächer gelegt und Mathe, Deutsch oder Englisch gepaukt hätten. Zur Wissensvermittlung gehöre auch die Stärkung von Urteilsvermögen und Selbstverantwortung.
»Denken – das ist wie googeln – nur krasser!«, spielte er darauf an, dass Wissen nicht gleich Erkenntnis bedeutet, dass Informationen überprüft, beurteilt und miteinander verknüpft werden müssten. »Übernehmt Verantwortung, seid wachsam und kritisch«, fügte er abschließend hinzu.
Abschiedsgeschenke
Bei der anschließenden Zeugnisübergabe gab Andrea Kurzay jedem der Schüler ein paar ganz persönliche Worte mit auf den Weg, Hans Erpel und Patrick Findling begnügten sich mit einem eher allgemeinen Rückblich. Die Schüler revanchierten sich mit kleinen Abschiedsgeschenken und Bildschirmpräsentationen, in denen die Schulzeit ab der fünften Klasse noch einmal Revue passierte.
Die erfolgreichsten Schüler der Friedrichschule
Bei der Preisvergabe der Friedrichschule wurden Leon Lempke, Sipan Mutlu und Damira Benakay, mit einem Notendurchschnitt von 2,4, als Beste der Klasse 9 a gewürdigt. In der Klasse 9 b erzielte Klassenprimus Lukas Burg einen Notendurchschnitt von 1,7. Den selben Wert erzielte Noreen Mehmood in der Klasse 10.
Im Fach Deutsch punkteten Karina Glaas (9 a), Lukas Burg (9 b) und Jeniffer Metzler. Im Fach Mathematik wurden Leon Lemke (9 a), Lukas Burg und Dimitry Letunv (9 b) sowie Viktor Aul (10) ausgezeichnet. Die Preisträger im Fach Englisch waren Maria-Luisa Vaseli und Sipan Mutlu (9 a), Lukas Burg (9 b) und Alexander Shkodrov (10).
In der Klasse 9 a wurden außerdem Niklas Steinmann (WAG/Technik), Damira Benakay (WAG/Hauswirtschaft), Ninja Falterer und Leon Lempke (Musik-Sport-Gestalten) und Karina Glaas (Projektprüfung) ausgezeichnet. In der Klasse 9 b waren es Saher Murad und Harun Pillig (WAG/Technik), Lukas Burg (WAG/Hauswirtschaft), Dilhard Meshko und Diana Volojanina (Musik-Sport-Gestalten), sowie Donika Xhooxhaj und Sarher Murad (Projektprüfung) ausgezeichnet. In der Klasse 10 erhielt Noreen Mehmood den Preis im Wahlpflichtfach GuS und im Fach MNT.