Feuerwehr mit mehr als 600 Einsätzen
Wie vielschichtig die Bandbreite an Aufgaben der städtischen Feuerwehr sind, davon hat sich die Lahrer SPD am Donnerstag bei der zweiten Station der Sommertour 2015 überzeugen können. Die Gäste erlebten die Wehrleute dabei sogar in Aktion.
Beim intensiven 90-minütigen Rundgang durch die Räume der Feuerwehr erhielten die rund 20 Besucher der Lahrer SPD am Donnerstag live und in Farbe Eindrücke, wie es bei den Wehrleuten im Ernstfall vor sich geht. Ein Gebäudebrand wird gemeldet, in Windeseile rücken die Kameraden an, ziehen sich um und rücken zum Einsatz ab. »Authentischer kann man die Wehr nicht erleben«, fand Roland Hirsch, Kopf der SPD-Gemeinderatsfraktion.
Interessante Einblicke
Den Rundgang mit den Gästen absolvierte Lahrs Feuerwehrkommandant Thomas Happersberger. Eines stellte er heraus: In der Stabsstelle Feuerwehr und Bevölkerungsschutz würden 60 Prozent der städtischen Feuerwehraufgaben erledigt. »Davon werden wiederum 95 Prozent von Ehrenamtlichen übernommen«, veranschaulichte er. Station beim Rundgang war unter anderem die Kleiderkammer, die rund 300 Einsatzkräfte und 120 Jugendliche der Wehren der Stadt Lahr und Kippenheim ausstattet. 40 000 Euro kostete die Maßnahme.
Der Rundgang führte durch multifunktional genutzte Schulungsräume – morgens für Deutschkurse der Volkshochschule genutzt, abends für die Jugendwehr und Stabssitzungen, Umkleideräume, Fahrzeughallen und zum Schlauchturm. Hier werden die Schläuche nahezu aller Wehren aus dem Altkreis Lahr gereinigt. »Das Verfahren ist alternativlos, effizient und wirtschaftlich«, so Happersberger. Gereinigt und einsatzfähig gemacht werden in den Werkstätten auch die Atemschutz- und Löschgerätschaften. Ob Nachbarwehren oder Firmen aus dem Stadtgebiet, die Werkstätten der Feuerwehr leisten ein hohes Maß an Arbeit. »Wir haben ein breites Portfolio, das sowohl Wehren als auch Firmen gern in Anspruch nehmen«, schilderte Happersberger.
Einsätze stiegen immens
Angesprochen wurden auch die Perspektiven. Das Anforderungsprofil bei der mit im Schnitt zwischen 40 und 50 Jahren recht jungen Wehr ist hoch. »Wir haben allein 100 Brandmeldeanlagen zu betreuen, die Lahrer Wehr ist groß und komplex. Zugführer halten heute beispielsweise nicht mehr endlos viele Jahre durch«, so Happersberger.
Der Personalbestand sei konstant, die Einsatzzahlen, mehr als 600 im vergangenen Jahr, stiegen immens. Man müsse ein Augenmerk auf die Verfügbarkeit während der gesamten 24 Stunden legen. Der Fuhrpark sei in Ordnung, die Standortfrage müsse langfristig angegangen werden. Personell wünscht sich Happersberger, dass aus den Gerätewarten in den kommenden Jahren feuerwehrtechnische Beschäftigte werden.