Friesenheim

Film über Ende der Schwestern-Ära in Heiligenzell

Wolfgang Schätzle
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08. April 2015
Dokumentarfilmerin Gay Scheewe-Pfeil (v. li.) übergab im Mutterhaus der Gengenbacher Schwestern weitere Film-Exemplare an Generaloberin Schwester Michaela, Schwester Hortulana und Heiligenzells Ortsvorsther Gerold Eichhorn.

Dokumentarfilmerin Gay Scheewe-Pfeil (v. li.) übergab im Mutterhaus der Gengenbacher Schwestern weitere Film-Exemplare an Generaloberin Schwester Michaela, Schwester Hortulana und Heiligenzells Ortsvorsther Gerold Eichhorn. ©Wolfgang Schätzle

Der Abschied von den Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu aus Heiligenzell gibt es nun als bewegte Bilder. Die Offenburger Filmemacherin Gaby Scheewe-Pfeil hat einen Dokumentarfilm gedreht.

»Egal was die Zukunft bringen mag, die Ära Heiligenzeller Kloster ist nun offiziell beendet«, heißt es im Film von Dokumentarfilmerin Gaby Scheewe-Pfeil aus Offenburg. Die Kamerafrau und Cutterin von der Filmundso-Medienproduktion hat den Abschied der Gengenbacher Franziskannerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu, die Mitte 2014 nach 121 Jahren das Kloster in Heiligenzell verlassen haben, dokumentiert. Der Film bietet Einblicke in eine Welt, die für die meisten jenseits der alltäglichen Erfahrungen liegt. »Jenseits der Klischees und mit viel Lebensfreude und Offenheit«, so die Filmemacherin, die am Dienstag im Mutterhaus mit Ortsvorsteher Gerold Eichhorn Gast war.

»Offen und freundlich«
Durch einen Bekannten sei sie auf das Ende der Schwestern-Ära aufmerksam gemacht worden. Sie sei überrascht gewesen, wie herzlich sie bei den Schwestern aufgenommen wurde. Dies sei nicht üblich, wenn plötzlich eine Kamera auftaucht, beschreibt Scheewe-Pfeil dem Lahrer Anzeiger den erste Kontakt. Die Schwestern hätten die Kamera während den Dreharbeiten nie wichtig genommen. »Die haben sich genau so verhalten wie sie sind, ob die Kamera lief oder nicht lief.« Das lasse die Szenen auch so authentisch wirken. »So was von offen und freundlich – so etwas habe ich noch gar nie erlebt«, schwärmt Scheewe-Pfeil.

Es seien beim Betrachten des fertigen Films Tränen geflossen, gestehen Generaloberin Schwester Michaela und die letzte Oberin Heilgenzells, Schwester Hortulana, dem Lahrer Anzeiger. »Wir haben ihn schon einige Male angeschaut«, fügte die Generaloberin lächelnd hinzu. Die Schwestern bekamen natürlich ein Vorab-Exemplar. Und immer wenn es zum Schluss zugeht, würden die Tränen fließen.

Begeistert vom Film ist auch Eichhorn. Vor allem natürlich über solche Aussagen wie von Schwester Sarona, die 24 Jahre in Heiligenzell Mesnerin war: »Ich gehe nicht so gerne fort, ich habe die Gemeinde geliebt und auch die Kirche. Das war meine Heimat«. Und Schwester Hortulana verweist in dem Film darauf: »Heiligenzell an und für sich haben die armen Mägde Christi gegründet«. Gemeint ist natürlich nicht der Ort, sondern die Anfänge 1871 als Armenkinderhaus. 1873 schlossen sich die Schwestern der Kongregation der Franziskanerinnen in Gegenbach an. »Wir folgen dem heiligen Franziskus und wollen ohne Anspruch auf Eigentum leben. Wir binden uns an keinen bestimmten Ort, wir gehen von einem Ort zum anderen – wenn es Gott will«, so das Credo der ehemaligen Schwestern von Heiligenzell.

Und Schwester Hortulana gibt dem Lahrer Anzeiger mit auf den Weg, dass sie gerne an Heiligenzell zurückdenke, sie habe sich jedoch auch gut im Mutterhaus in Gengenbach eingelebt.

Info

»Mit Gottes Hilfe«

Der Film (DVD) »Mit Gottes Hilfe – Ausverkauf im Kloster« dauert 55 Minuten und kostet 18 Euro. Er kann bei der Ortsverwaltung bestellt werden. Er bietet Einblicke in das Wirken der letzten sechs Heiligenzeller Schwestern, die voller Vitalität und Tatkraft und in bedingungslosem Gottvertrauen ihren Alltag gestalten. Die Filmemacherin Gaby Scheewe-Pfeil begleitete die sechs hochbetagten, verbliebenen Schwestern mit der Kamera die letzten Wochen, vor sie das Kloster verlassen mussten.

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