Förder- und Betreuungsbereich der Lahrer Werkstätten fertig
Der neue Förder und Betreuungsbereich (FuB) der Lahrer Werkstätten ist am Freitag eingeweiht worden (siehe Stichwort). Vertreter der Johannes-Diakonie Mosbach, des Landkreises, der Stadt Lahr und der evangelischen Kirche würdigen das neue Gebäude und die Investition von etwa 2,1 Millionen Euro.
Einig waren sich alle Redner: Das neue Gebäude mit rund 700 Quadratmetern, hell und freundlich konzipiert, sei ein wichtiger und richtiger Schritt in die Zukunft der Lahrer Werkstätten für die gesamte südliche Ortenau. Die hellen Räume, energetisch auf den neuesten Stand, mit Fenstern bis zum Boden und einem angenehmen Oberlicht im Eingangs- und Aufenthaltsbereich würde den 26 Beschäftigen ein neues Lebensumfeld geben.
»Das neue Gebäude bietet einigen Mitarbeitern eine wichtige Tagesstruktur«, sagte Jörg Huber, Vorstand der Johannes-Diakonie, Träger der Einrichtung für Menschen mit Handikap in Langenwinkel. Das neue Gebäude, eingeschossig im Grünen, dazu mit einer ungewöhnlichen Raumaufteilung, bezeichnete Huber als »doppelten Quantensprung«. Die Mitarbeiter hätten hier neben einer Chance, ihren Alltag zu gestalten, auch Gelegenheiten der Begegnung, Möglichkeiten des Rückzugs und der damit verbundenen Entspannung. Vom Spatenstich im Frühjahr 2017 bis zur Einweihung am Freitag seien 445 Tage Bauzeit – ohne Unfälle – vergangen.
Georg Benz, Sozialdezernent des Ortenaukreises, würdigte das Bekenntnis der Diakonie zum Standort im Lahrer Stadtteil Langenwinkel. Die Betreuten würden hier »bedarfsgerechte und sicher auch optimale Bedingungen« im Neubau vorfinden. Das ergänzte Ortsvorsteherin Annerose Deusch, die im Namen der Stadt Lahr auch daran erinnerte, dass die Mitarbeiter der Lahrer Werkstätten seit Anfang der 1970er-Jahre hier zum Ortsbild gehören würden. Architekt Dieter Meurer zeigte gerade anhand des Eingangs- und Aufenthaltsbereich, dass dem Entwurf eine ganz eigene Bauweise gefolgt sei. Aufgrund der bewusst nicht rechtwinkligen Raumaufteilung haben alle Räume einen eigenen Zugang ins Freie und ins Grüne.
Von oben kommt Licht
Damit würden die Menschen immer die Möglichkeit haben, aus dem Gebäude in den Garten und wieder zurückzugelangen, ohne den Raum eigens dafür verlassen zu müssen. Anhand des Atriums verwies Meurer auf das Oberlicht, das für eine helle Atmosphäre sorgt – ohne dass die Sonne direkt einstrahlen und den Raum unnötig aufheizen würde. Das gelte auch für die Terrasse nach Süden. Hier würde ein Dach gegen die Sonne im Sommer schützen. Im Winter würde die tiefer stehende Sonne für Licht und ein angenehmes Klima sorgen.
Dekan Rainer Becker, der den Gottesdienst zur Eröffnung gehalten hatte, zitierte in seinen Grußworten ein modernes Kirchenlied, dass man hier »den Segen des guten Hirten« weitergegeben habe.
Den Reden folgte ein informativer Rundgang.
Betreuungsbereich
Die Lahrer Werkstätten, die Menschen mit Behinderungen Arbeit und Wohnung bieten, bestehen in Langenwinkel seit dem Jahr 1974. Heute leben 142 Menschen im Wohnheim, die Zahl der Mitarbeiter beträgt 320. Im Jahr 1982 wurde ein gesonderter Förder- und Betreuungsbereich für Menschen mit besonderen Ansprüchen neben dem Wohnbereich eingerichtet. Das Provisorium war allerdings im Bereich der Werkstätten nicht mehr zeitgemäß.