Foto-Ausstellung von Josef Sailer im Schlössle Heiligenzell
Bei Josef Sailers vierter Foto-Ausstellung im Schlössle in Heiligenzell, die im Rahmen »1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell« seinem Heimatort gewidmet war, gab es viel Neues zu entdecken.
Seine jüngste Foto-Ausstellung hat Josef Sailer jenen Menschen gewidmet, die im vergangenen Jahrhundert in Heiligenzell gelebt haben und geboren wurden. Sie hätten dazu beigetragen, politisch, kulturell und familiär in den Vereinen »ihren Ort Heiligenzell in vergangener und heutiger Zeit« darzustellen, so Sailer, der am Samstag und Sonntag in der St.-Georg-Kapelle im Heiligenzeller Schlössle sein nahezu unerschöpfliches Fotoarchiv öffnete. Es war seine mittlerweile die vierte Ausstellung. Und wer dachte, da gibt es nichts Neues mehr zu sehen, der irrte.
Sammelsurium des Dorflebens früherer Zeiten
Kirchliches, Interessantes aus dem Vereinsleben mit Bildern des Männergesangvereins, der schon lange nicht mehr besteht, und ein Sammelsurium des Dorflebens früherer Zeiten hatte er ausgegraben. Sailer kennt sich bestens aus, erklärt den Besuchern immer wieder, wer noch lebt oder wer nicht mehr aus dem Krieg zurückgekommen ist. Da ist etwa der Schneider-Sepp mit seinem Motorrad – »das erste in Heiligenzell.« Oder der »Weltmeister-Boxkampf« im »Hirschen« 1961 – eine Gaudi, eine Art Persiflage mit Hein Ten Haas (Heiner Haas) gegen den »weißen Bomber« Paulus (Paul Pabst). Viele Schwarz-Weiß-Aufnahmen, aber auch schon Farbfotos. Ein richtig Buntes war übrigens einem erst in diesem Jahr verstorbenen Urgestein gewidmet: Konrad Mosbach, den sie alle im Ort nur »Conny« nannten, und den jeder kannte.
Dokumente des Klosterlebens
Ganz wichtig war Sailer immer, das Klosterleben und die Schwestern zu dokumentieren. Bei der aktuellen Ausstellung in Form eines Banners, den er zur 1000-Jahr-Feier anfertigen ließ mit Fotos aus früheren Zeiten und Fotos, die er noch selbst gemacht hatte. »Das sind 120 Jahre, die von heute auf morgen weg sind«, so Sailer mit etwas Wehmut. Neben dem Kloster St. Elisabeth ist auf dem riesigen Banner auch die Geschichte der Sommerresidenz der Schutterner Benediktinermönche, dem heutigen Schlössle, dokumentiert.
Der Kaiser in zivil
Auch Kaiser Heinrich II., alias Helmut Britsch, kam in zivil vorbei und würdigte Sailers Bilddokumentationen, begleitet von Ortsvorsteher Gerold Eichhorn. Beide lobten Sailers Engagement rund ums Jubiläumsjahr – sei es beim Jubiläumskalender, bei Bannern oder Plakaten, stets habe er eine gute Idee gehabt und die Veranstaltungen durch sein gestalterisches Wirken bereichert.