Frage in Lahr: Wie heißt das Stadion eigentlich?
Da hatte der SC Lahr nicht mit gerechnet: Zum Abschluss der Vorbereitungen für das Pokalendspiel gab es noch eine Kröte zu schlucken, die Vorsitzender Frank Müller so kommentierte: »Das Stadion heißt ›Dammenmühle‹. Punkt.«
Allerdings steht am Kassenhäuschen »Volksbank Lahr Stadion«, im Stadion sind die Trainer- und Ersatzspielerhäuschen ebenfalls mit Voba-Schriftzügen versehen, auch auf den Seiten der Tribünen ist die Bank in Verbindung mit dem Stadium angebracht.
Die Nachfrage, ob dies mit rechten Dingen zugegangen ist, beantwortet der Erste Bürgermeister der Stadt, der unter anderem für den Sport zuständig ist. Guido Schöneboom: »Das war ein Anliegen des SC Lahr, und wir als Eigentümer können dem zustimmen.« Man habe mit den Fraktionsvorsitzenden darüber gesprochen. »Ich sehe hier keine großen Schwierigkeiten.«
Andere sehen das schon anders. So zum Beispiel Marius Abraham, der Abteilungsleiter der Leichtathleten des TV Lahr ist. »Der TV Lahr fühlt sich schon ein wenig an den Rand geschoben«, meint er. Der TVL ist der größte Verein in der Stadt, doch von den Plänen des SCL habe man nichts gewusst. »Wir sind im Vorfeld weder zu unserer Meinung befragt worden noch zumindest informiert worden«, sagt Abraham.
Genauso sei es gewesen, als im Vorjahr der Beschluss gefasst wurde, das Stadion abzuschließen. »Das war ebenso auf Initiative des SC Lahr ohne Information der Mitbenutzer.« Allerdings haben die Berechtigten alle einen Schlüssel bekommen.
Tradition geht verloren
Anders sieht es beim Sponsoring aus. Marius Abraham: »Bei der Suche können wir alle Banken bis auf die Volksbank streichen«, klagt er. Außerdem gehen mit dem neuen Namen für ein geschichtsträchtiges Bauwerk ein wenig Geschichte verloren.
Die Absicht, ein Gespräch untereinander zu führen, sei schon längt in die Tat umgesetzt worden, so Abraham. Dabei habe man auch gesagt, dass alles was wichtig sei, im Vorfeld besprochen werde. »Jetzt ist es wieder so, dass wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden.«
Übrigens: Die Sportler an sich haben das, was in der Kommunikation der Vereine fehlt. Marius Abraham dazu: »Wir Sportler kommen prima klar miteinander klar. Aber ver-
einspolitisch müsste es besser laufen.«