Französisch lernen mit Freunden
Die deutsch-französische Freundschaft ist in unserer Region intakt und lebendig, wie die ehemaligen Fünftklässler der BvO-Gemeinschaftsschule Ottenheim und des Collège Robert Schuman aus Saint-Amarin Elsass beweisen. Sie sind bereits eine eingeschworene Gemeinschaft.
Die zwischen der Bärbel-von-Ottenheim-Gemeinschaftsschule und dem Collège Robert Schuman entstandene Freundschaft darf als besondere und besonders runde Beziehung gelten. Ganz nebenbei konnte die BvO dabei auch eines ihrer Ziel erfreulich schnell umsetzen, wie die Leiterin Angelika Walter bereits 2018 wissen ließ.
Partnerschaftlichen Beziehungen zu anderen Schulen auszubauen war eines der Zukunftsthemen der Schule. Im Rahmen dieses Wunsches entstanden auch die Kontakte zur Schule in Saint-Amarin im Südelsass. Die Gemeinde, die rund 2300 Einwohner zählt, liegt im Tal der Thur. Es ist Sitz des Kommunalverbands Vallée de Saint-Amarin.
Kontaktaufnahme
Zu Beginn der Beziehung wurde ganz traditionell brieflich auf Deutsch und Französisch kommuniziert. Im Januar fand dann das erste Treffen der Partnerklassen beim eintägigen Besuch der Ottenheimer statt. Das harmonische und fröhliche Miteinander der deutschen und französischen Schüler ermutigte zu einem nächsten Treffen, das im Frühjahr auf halber Strecke in Kehl stattfand.
Unterstützung erfuhren die beiden Schulen durch den Eurodistrikt Ortenau-Straßburg, der die diesmal zweitägige Begegnung finanzierte. Dabei wurden sowohl Kehl als auch Straßburg erkundet. Beide Klassen vertieften die geknüpften Kontakte und wuchsen freundschaftlich noch stärker zusammen, wie Verantwortliche und Beteiligte bestätigen konnten.
Eine dritte Begegnung fand, rechtzeitig vor Abschluss des Schuljahrs, im Juli statt – dieses Mal in Ottenheim. Stilecht wurden die Gäste von jenseits des Rheins mit der Trikolore empfangen. Die Wiedersehensfreude war groß. Zuerst zeigten die deutschen Schüler ihren französischen Freunden das Innenleben der Gemeinschaftsschule – natürlich auf Französisch.
Eine Führung durch Schwanaus größten Ortsteil schloss sich an, wobei trotz großer Hitze die neue Ortsmitte nicht fehlen durfte. Und auch der nahe Mühlbach, wo bei der Kanu-Einstiegsstelle ein von BvO-Schülern gefertigtes Hinweisschild steht, wusste zu beeindrucken.
Tränen flossen
Für willkommene Dynamik und Erfrischung in der großen Gruppe sorgte eine spannende Wasserolympiade auf dem unweit der Schule gelegenen Sportplatz. Auffällig, aber nicht ungewöhnlich war, dass sich wie schon bei den vorangegangenen Treffen immer wieder deutsch-französisch gemischte Gruppen bildeten. Die Schüler hatten spielend die Sprachbarrieren überwunden.
Über die vielen Monate hinweg ist mehr entstanden ist als eine bloße Schulpartnerschaft, wie die Initiatorinnen Tanja Lackner und Cornelia Boutot beim Abschied erfreut feststellten. Auf beiden Seiten flossen Tränen, so dass sich beide Seiten einig waren, dass dieser Besuch nicht der letzte gewesen sein dürfte.
Tieferes Verständnis
Angelika Walter zeigte sich in einer Zwischenbilanz zum deutsch-französischen Austausch und der Freundschaft mit Saint-Amarin sehr zufrieden. »Ein Austausch ist weit mehr als nur eine andere Form des Sprachenlernens. Er verbindet Nationen, ermöglicht den Kindern mehr Verständnis und Akzeptanz und fördert interkulturelles Lernen«, hielt sie fest.
Ergänzend brachte eine Schülerin ihre eigene Bilanz zum Entstandenen so auf den Punkt: »Dieser Austausch hat mir mehr gebracht als jeder Unterricht.«