Frederick-Tag: Landesweite Lese-Festival in Lahr eröffnet
Etwa 200 Lahrer Grundschüler haben die landesweite Auftaktveranstaltung des Frederick-Tages (Lese-Literatur-Festival) auf dem Lahrer Museumsplatz am Montag mit gestaltet. Die Buchempfehlungen sind per Luftpost versendet worden.
Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller las im zweiten Obergeschoss des Museums eine Gedicht vor. Amtskollege Frank Mentrup aus Karlsruhe, der gleichzeitig Vorsitzender des Bibliotheksverbandes des Landes ist, erinnerte an die viele Vorteile, die regelmäßiges Lesen hat: Es fördere die Konzentration, halte den Geist und den Verstand fit, Geschichten – Stichwort Kopfkino – regen die Fantasie an.
Ralph Kaspers ist Kinderbuchautor, daher war seine Moderation dem Anspruch der etwa 200 Kindern aus verschiedenen Lahrer Grundschule und dem Alter der Viertklässler angemessen. Seiner Mahnung, dass »Grußworte im Leben der Erwachsenen nicht zu den sehr beliebten Dingen gehören«, schlossen sich der Lahrer und der Karlsruher OB an. Müller las das Gedicht des »Herrn Ribbeck von Ribbeck im Havelland« vor – samt sprachlich korrekter Sätze auf Niederdeutsch. Mentrup gab einigen Schülern mit auf den Weg: Die meisten Kinder haben eine Ausweis der Mediathek. Die, die keinen besitzen, sollten das »als Hausaufgabe« nachholen. Immerhin jeder fünfte der elf Millionen Menschen im Land haben keine Bibliothek in ihrer Nähe – obwohl seit langem bekannt sei, dass Lesen in fast allen Lebenslagen nur Vorteile habe. Das beginne mit den ersten Versuchen vor der Schule und halte im Alter fit.
Volker Schebesta, Staatssekretär im Kultusministerium, dankte dem Moderator für die »hohe Hürde bei den Grußworten«. Also gab es für die Kinder ein Rätsel. Die Autorin lebt nicht mehr, wurde 94 Jahre alt und ist keine deutsche Schriftstellerin. Da rieten viele Kinder mit Astrid Lindgren richtig. Der persönliche Tipp Schebestas war das Buch »Karlsson vom Dach« und der Rat des typischen Antihelden: »Das stört keinen großen Geist.« Der Staatssekretär ergänzte, das sagte Karlsson, nachdem er eine Dampfmaschine kaputt gemacht hatte.
Vier Mitglieder des »Rap-Studio Lahr« lockerten die Veranstaltung im Museum mit eigenen Texten auf. Das Lied »Folgt uns nach Panama« erzählte von Peter Pan, Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf oder auch von Pinocchio. Peter Rottenecker, Vorstandvorsitzender der Volksbank Lahr, erklärte als Vertreter aller Genossenschaftsbanken, die den Frederick-Tag unterstützten, das Wort Sponsor sehr praktisch. Alle Mädchen und Jungen bekamen einen Einkaufsgutschein für ein Buch.
Dann starteten die Kinder eine ungewöhnliche Buchempfehlung. Sie ließen auf dem Museumsplatz Luftballons steigen. Jeder trägt eine Karte, auf dem alle Kinder ihren Lieblingstitel aufgeschrieben habe. »Professor Babbels« (Julian Bell) aus Freiburg hatte dazu zuvor noch für Furore gesorgt. Eine Schülerin in einer Seifenblase sagte den Kindern mehr, als alle Grußworte es können.